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Ein Unternehmen nach dem anderen drängt derzeit in den Stablecoin-Markt – und das ist kein Zufall. Neue Regulierung verschafft fiat-gebundenen Kryptowährungen endlich ein solides Fundament. Anders als in Europa dürfen US-Banken bisher keine eigenen Stablecoins auflegen, doch genau daran wird nun gearbeitet.
Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), die amerikanische Einlagensicherungsbehörde, hat am Dienstag einen Vorschlag vorgelegt, der beschreibt, wie Banken eine Genehmigung zur Ausgabe sogenannter Payment-Stablecoins beantragen können.
Es handelt sich um einen ersten, aber entscheidenden Schritt zur Umsetzung des GENIUS Act, den Präsident Donald Trump im Juli unterzeichnet hat. Dieses Bundesgesetz legt erstmals klare Spielregeln für Stablecoins in den Vereinigten Staaten fest.
Der GENIUS Act ist ein Rahmenwerk. Es definiert, was mit Stablecoins geschehen soll, aber noch nicht im Detail, wie das praktisch umgesetzt wird. Dieses Ausarbeiten ist Aufgabe von Aufsichtsbehörden wie der FDIC.
In dem Entwurf skizziert die FDIC ein spezielles Antragsverfahren für Banken, die Stablecoins emittieren wollen. Dies muss über eine eigene Tochtergesellschaft geschehen, damit Risiken klar abgegrenzt bleiben. Die Aufsicht bewertet dabei nicht nur die Tochter, sondern auch das Mutterinstitut.
Der amtierende FDIC-Vorsitzende Travis Hill spricht von einem „maßgeschneiderten“ Rahmen. Dadurch habe die FDIC nach seinen Worten den Spielraum zu prüfen, ob die Vorhaben sicher und solide sind, ohne Innovation sofort abzuwürgen. Der Vorschlag wird zunächst in ein öffentliches Konsultationsverfahren gegeben, bevor er endgültig beschlossen wird.
Die FDIC will unter anderem prüfen, ob Emittenten monatlich die Reserveanforderungen erfüllen können und ob sie transparent über deren Zusammensetzung informieren. Zudem schaut die Behörde auf Kapital- und Liquiditätsregeln, IT- und Compliance-Risiken sowie auf die Zuverlässigkeit des Managements. Führungskräfte mit Verurteilungen etwa wegen Geldwäsche oder Cyberkriminalität scheiden von vornherein aus.
Dank des GENIUS Act sind mehrere große Konzerne in den rasant wachsenden Stablecoin-Markt eingestiegen. Die Einzelhandelsriesen Walmart und Amazon sollen eigene Dollar-Kryptos sondieren, und der Geldtransferdienst Western Union hat bereits angekündigt, in der ersten Hälfte 2026 einen eigenen Stablecoin auf Solana (SOL) zu starten.
In Europa sind die Banken sogar noch weiter. Unter den MiCA-Regeln dürfen Finanzinstitute bereits eigene Stablecoins herausgeben. In den Niederlanden arbeitet ein Konsortium aus zehn Banken, darunter auch die ING, an einem gemeinsamen Euro-Stablecoin.
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