Der US-Senator Chris Murphy teilt heftig gegen die Krypto-Börse Binance aus. Seiner Ansicht nach half das Unternehmen bei korrupten Deals von Donald Trump – im Gegenzug für eine Begnadigung für Gründer Changpeng „CZ“ Zhao. Die Vorwürfe sorgen in Washington für neue politische Aufregung.

Murphy: „Trumps Krypto-Deals triefen vor Korruption“

Der Senator aus Connecticut äußerte seine Kritik auf X, wo er Binance direkt der Beihilfe zu Trumps mutmaßlichen Geschäften beschuldigte. „Wir sind nicht dumm. Euer Unternehmen hat Trumps korrupte Kryptowährung lanciert“, schrieb Murphy. „Ihr habt die Räder des korrupten VAE-Deals geschmiert, alles getan, was Trump verlangte, und dann bekam euer Milliardär eine Begnadigung.“

Der Angriff folgte kurz nachdem das Weiße Haus offiziell bestätigte, dass Donald Trump CZ begnadigt hat. Der Binance-Gründer saß 2024 vier Monate im Gefängnis, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, gegen US-Geldwäschegesetze verstoßen zu haben.

Laut der Regierung markiert die Begnadigung „das Ende des Kriegs gegen Krypto“, der in den Biden-Jahren geführt worden sei. Kritiker sehen darin jedoch ein klares Beispiel für politische Verquickung.

Politischer Sturm nach Listing der Trump-Stablecoin

Murphys Kritik kam auf, nachdem Binance.US bekanntgab, USD1 zum Handel zuzulassen – die Stablecoin, die vom Krypto-Unternehmen von Trump, World Liberty Financial (WLFI), ausgegeben wird. Die Stablecoin ist an den US-Dollar gekoppelt und wird durch Staatsanleihen und regulierte Reserven gedeckt.

„Eine Woche nachdem Trump den Eigentümer von Binance begnadigt hat, beginnt Binance, dessen Kryptowährung zu bewerben“, schrieb Murphy. „Das Weiße Haus ist eine Vollzeit-Korruptionsmaschine.“

Laut Decrypt wuchs die Empörung innerhalb der Demokratischen Partei rasch. Mehrere Senatoren und Abgeordnete, darunter Elizabeth Warren und Adam Schiff, forderten eine Untersuchung der Verbindungen zwischen Trump, Binance und der arabischen Investmentgesellschaft MGX. Das Fonds soll laut US-Medien 2 Milliarden Dollar in USD1 investiert haben.

Binance verteidigt sich: „Routinemäßige Geschäftsentscheidung“

Binance reagierte öffentlich auf Murphys Anschuldigungen. In einer Erklärung auf X betonte der US-Ableger des Unternehmens, dass vor der Notierung eines neuen Tokens eine umfassende rechtliche und Compliance-Prüfung stattfinde.

„USD1 und WLFI sind bereits seit Längerem von unserem Listing-Komitee genehmigt und werden zudem auf mehr als zwanzig anderen großen Börsen geführt“, so Binance.US. „Es ist bedauerlich, dass selbst normale Geschäftsentscheidungen inzwischen politisch verdreht werden.“

Die Börse bezeichnete Murphys Tweets als unfaire Politisierung und bestritt, dass die Entscheidung, USD1 zu listen, irgendetwas mit der Begnadigung von CZ zu tun habe.

Demokraten: „Trumps Krypto-Netzwerk untergräbt Vertrauen“

In der Demokratischen Partei wächst die Sorge über den Einfluss von Krypto innerhalb von Trumps Kampagne und Geschäftsimperium. Maxine Waters nannte die Begnadigung „ein schockierendes, aber vorhersehbares Beispiel für Korruption“, während Kongressabgeordneter Ro Khanna ankündigte, Gesetzgebung einzubringen, die Politikern verbietet, eigene Krypto-Projekte zu besitzen oder aufzulegen.

Murphy blieb derweil bei seiner Linie. In einem neuen Tweet schrieb er: „Binance tat alles, was Trump verlangte. Und jetzt profitieren alle – außer den US-Bürgern.“

Der politische Sturm um Trump, Binance und die Stablecoin USD1 dürfte vorerst nicht abflauen. Während Republikaner von einer Wiederherstellung der Freiheit für Krypto sprechen, sehen Demokraten vielmehr eine wachsende Verflechtung von Macht, Geld und digitalen Währungen.

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