Der Kryptomarkt ist heute tiefrot, mit kräftigen Verlusten bei Bitcoin und Ethereum. Während die Kurse unter wichtige Unterstützungen rutschen, ziehen Anleger massenhaft Geld aus großen Krypto-Fonds ab. Die Kombination aus Panikverkäufen und Rekordabflüssen bei ETFs setzt den Markt weiter unter Druck.

Bitcoin-Kurs unter Druck

Bitcoin (BTC) erlebt erneut einen schmerzhaften Tag. Am Morgen fiel der Kurs unter die psychologische Marke von 100.000 Dollar und berührte kurzzeitig 99.000 Dollar. Inzwischen hat sich der Preis leicht auf rund 102.900 Dollar erholt, doch der Druck auf den Markt bleibt hoch.

Wochenchart Bitcoin (Quelle: CoinGecko)

Auch bei den Altcoins sieht es düster aus. Ethereum (ETH) fiel kurzzeitig auf 3.100 Dollar. Inzwischen notiert die Kryptowährung etwas höher, bei rund 3.350 Dollar. Auf 24-Stunden-Sicht entspricht das einem Minus von etwa 6 Prozent. Projekte wie XRP und Cardano (ADA) geben ebenfalls nach, bemerkenswerterweise jedoch etwas weniger stark – um 2,8 bzw. 2,1 Prozent.

ETFs setzen Negativserie fort

Die Panik unter Investoren ist auch bei den US-Spot-Exchange-Traded Funds (ETFs) spürbar. Die Bitcoin-Fonds verzeichneten gestern die größten Abflüsse seit dem 1. August. Insgesamt flossen 566,4 Millionen Dollar aus diesen Anlageprodukten ab. Der Fonds von Fidelity verzeichnete mit 356,6 Millionen Dollar mit Abstand die größten Abflüsse.

Die Abflüsse beschränken sich nicht auf einen Tag. Die Bitcoin-ETFs verbuchen inzwischen fünf Tage in Folge Nettoabflüsse – in Summe sind 1,9 Milliarden Dollar abgeflossen.

Auch bei den Ethereum-ETFs ist die Lage ähnlich besorgniserregend. Auch dort wurden gestern kräftige Abflüsse registriert. Insgesamt flossen 219,4 Millionen Dollar aus den Fonds ab. Wie bei Bitcoin ist es der fünfte Tag in Serie mit Nettoabflüssen. Binnen weniger als einer Woche summierten sie sich auf 718,9 Millionen Dollar.

Auffällig hingegen sehen wir bei den kürzlich aufgelegten Solana-ETFs Zuflüsse. Die beiden Fonds von Bitwise und Grayscale verbuchten zusammen an einem Tag Zuflüsse von 14,9 Millionen Dollar. Seit ihrem Start am 28. Oktober gab es ausschließlich Nettozuflüsse. Insgesamt sind bislang 284 Millionen Dollar in diese Fonds geflossen.

Was steckt hinter dem Crash?

Die Panik wurde am Montag durch massenhafte Liquidationen von Long-Positionen im Umfang von über 1,2 Milliarden Dollar angefacht. Zudem tragen Langfristhalter (LTHs) derzeit erheblich zum Verkaufsdruck bei. Rund um die psychologische Marke von 100.000 Dollar nehmen viele dieser Halter Gewinne mit. Analysten schätzen, dass sich der Verkaufsdruck in den vergangenen vier Wochen auf rund 34 Milliarden Dollar beläuft.

Zudem sehen wir erste Signale, dass einige Krypto-Reserveunternehmen in die Gefahrenzone geraten. Viele dieser Firmen haben ihre Bitcoin mit geliehenem Geld gekauft und werden nun, angesichts fallender Kurse und steigenden finanziellen Drucks, gezwungen, ihre Positionen zu liquidieren.

So verkaufte das französische Unternehmen Sequans Communications kürzlich rund 970 Bitcoin, um einen Teil seiner Schulden zu tilgen. Das entspricht einem Verkaufsdruck von ‘nur’ etwa 100 Millionen Dollar, könnte aber zum größeren Problem werden, wenn immer mehr Unternehmen gezwungen sind, ihre Reserven zu veräußern.

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