Der Bitcoin-Kurs fiel gestern unter die magische Marke von 100.000 US-Dollar. Es scheint, als nähmen die Rückgänge der Digitalwährung kein Ende. Ist das also das Ende des Bullenmarkts für Bitcoin?

Darum fällt der Bitcoin-Kurs

Bitcoin hat seit einiger Zeit mit Langzeitinvestoren zu kämpfen, die sich massenhaft entscheiden, ihre Coins oberhalb von 100.000 US-Dollar zu verkaufen. Das sorgt derzeit für einen monatlichen Verkaufsdruck von 34 Milliarden US-Dollar.

Hinzu kommt, dass die makroökonomischen Bedingungen derzeit ebenfalls Gegenwind liefern. Diese Kombination macht es Bitcoin aktuell besonders schwer, sich zu behaupten.

Seit der straffen Zinsentscheidung der US-Notenbank sind die Realzinsen gestiegen. Das ist der Zinssatz, den man auf Staatsanleihen verdient, abzüglich der Inflation. Beispiel: Angenommen, man kann 5% auf Staatsanleihen verdienen und die Inflation liegt bei 5%, bringt das real nichts. Fällt die Inflation auf 2%? Dann hat man plötzlich eine Realrendite von 3%.

Genau das sehen wir jetzt. Die Inflationserwartungen sinken, während der Markt plötzlich mit weniger Zinssenkungen rechnet. Dadurch steigen die Realzinsen und Anleger schichten in Staatsanleihen und den US-Dollar um.

Diese Bewegung geht zulasten von Bitcoin und anderen Risikoanlagen.

Nicht nur Bitcoin gerät unter Druck

Und nicht nur Bitcoin hat es derzeit schwer. Auch die US-Börsen rutschten gestern ab. Der Nasdaq 100 (Technologieindex) verlor mehr als 2 Prozent, während der S&P 500 um 1,17 Prozent nachgab.

Auch die Futures signalisieren heute erneut Rückgänge von 0,37 Prozent und 0,19 Prozent bei den US-Börsenindizes. Der japanische Nikkei startete heute mit einem Minus von 2,27 Prozent.

Weltweit tun sich die Börsen schwer, und das hat viel mit dem stärkeren Dollar zu tun. Der US-Dollar-Index (DXY), ein Korb aus anderen Währungen gegenüber dem US-Dollar, stieg gestern wieder über die Marke von 100 Punkten.

Das entzieht Risikoanlagen wie Bitcoin und Aktien Kapital. Es ist jedoch noch zu früh, daraus den Beginn eines neuen Bärenmarktes abzuleiten.

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