Was ist ein ETF?

ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund. Das sind Fonds, die an der Börse gehandelt werden. Oft handelt es sich dabei um Pakete, die zum Beispiel Aktien oder Rohstoffe enthalten. Es handelt sich dabei um Anlageprodukte, die es dir leicht machen, diversifiziert zu investieren oder mit denen du ganz einfach bestimmte Rohstoffe kaufen kannst.

ETF

Die Vorteile von ETFs sind, dass du leicht und oft zu relativ geringen Kosten ein breites Portfolio von Vermögenswerten aufbauen kannst. Google- und Amazon-Aktien kosten zum Beispiel mehrere Tausend Euro und für viele Menschen ist das zu viel Geld, um in diese Unternehmen zu investieren. Wenn du über ein relativ kleines Vermögen verfügst, kannst du mit einem ETF ganz einfach in eine große Anzahl von Unternehmen gleichzeitig investieren. Kaufst du Stammaktien? Dann brauchst du eine Menge Geld, um gleichzeitig in Unternehmen wie Tesla, Microsoft, Amazon, Apple und Google zu investieren.

Die Aufgabe eines ETF ist es, den zugrunde liegenden Wert der Vermögenswerte, die er repräsentiert, nachzuvollziehen. Ein einfacher ETF, der ein Paket von bestimmten Aktien oder Rohstoffen abbildet, folgt in seiner Wertentwicklung immer genau den Preisen dieser Anlagewerte. Das macht ETFs für viele Menschen zu einer zuverlässigen, sicheren und einfachen Art zu investieren.

Bitcoin ETF

Was ist ein Bitcoin-ETF?

In letzter Zeit hören wir immer mehr Nachrichten über sogenannte Bitcoin-ETFs. Das sind Fonds, die es dir ermöglichen, in Bitcoin zu investieren, ohne dass du Bitcoin kaufen musst. Im Hintergrund wickelt der Fonds alles automatisch für die Anleger ab. Das macht den Kauf- und Halteprozess für Menschen ohne technisches Wissen über Bitcoin einfacher. Normalerweise folgt ein ETF oft einem Paket von Aktien oder Rohstoffen, aber im Fall von Bitcoin geht es nur um Bitcoin. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Bitcoin-ETFs: Bitcoin-Futures-ETFs und Bitcoin-Spot-ETFs.

Bitcoin-Futures-ETFs

Ein Bitcoin-Futures-ETF ist ein Anlageinstrument, bei dem der Fondsmanager Bitcoin-Terminkontrakte kauft. Futures-Kontrakte ermöglichen Wetten auf den Bitcoin-Preis. Dabei muss der Besitzer des Kontrakts den Vermögenswert zu einem bestimmten Datum und zu einem bestimmten Preis kaufen oder verkaufen. Hast du zum Beispiel gerade nicht genug Geld zur Verfügung, um Bitcoin zu kaufen, erwartest aber, dass der Preis deutlich steigen wird? Dann kannst du Terminkontrakte kaufen, die es dir ermöglichen, in 12 Monaten einen Bitcoin für 50.000 US-Dollar zu kaufen. Mit einem Bitcoin-Futures-ETF kaufst du einen Anteil an einem Fonds, der diese Futures-Kontrakte aufkauft. Unter anderem aus diesem Grund ist ein Bitcoin-Futures-ETF oft etwas teurer und der Preis bewegt sich nicht ganz im Einklang mit dem Spotmarkt. Deshalb sehen viele Bitcoiner einen Spot-Bitcoin-ETF als den heiligen Gral auf diesem Markt an.

Spot-Bitcoin-ETFs

Ein Spot-Bitcoin-ETF ist ein Anlageinstrument, bei dem der Fondsmanager physische Bitcoin kauft, um den Wert des Fonds zu decken. Hier zahlst du nur die Verwaltungsgebühren und andere Kosten, die dem Fondsmanager entstehen. Ein Spot-Bitcoin-ETF bildet den Bitcoin-Preis genau ab und ist damit eine einfache Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren.

Bestehende Bitcoin-ETFs

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels sind bereits mehrere Bitcoin-ETFs beider Arten weltweit auf dem Markt. Der bekannteste ist der kanadische Purpose Bitcoin ETF, ein Spot-Bitcoin-ETF, der bereits mehr als 31.149 Bitcoin für seine Kunden verwaltet. Neben Kanada gibt es auch in Singapur, Brasilien und Australien Bitcoin-ETFs. In Amerika gibt es derzeit vier Bitcoin-Futures-ETFs auf dem Markt, aber ein Bitcoin-Spot-ETF steht noch aus.

Der lange Kampf um einen Spot-Bitcoin-ETF in Amerika

Amerika ist das gelobte Land, wenn es um den Finanzmarkt geht. Deshalb wartet die gesamte Bitcoin-Branche schon seit Jahren auf die Genehmigung eines US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETF. Bisher hat die US-Aufsichtsbehörde, die Securities and Exchange Commission (SEC), jedoch alle Anträge abgelehnt. Jetzt, da mehrere Länder bereits einen Bitcoin-Spot-ETF zugelassen haben, steigt auch der Druck auf die SEC, einen US-Spot-Bitcoin-ETF zu genehmigen. Es scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die weltweit führende Finanzaufsichtsbehörde zustimmt.

Die Genehmigung eines US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs ist für Bitcoin vor allem deshalb wichtig, weil sie Gewissheit schafft. Denn die Chancen, dass Amerika Bitcoin auch nach der Genehmigung eines Bitcoin-Spot-ETF verbietet, sind gering. Das würde für viele Investoren den letzten Rest an Unsicherheit beseitigen und sie für sich gewinnen. In Kanada hat der Purpose Bitcoin ETF nach etwas mehr als einem Jahr 31.149 Bitcoin gekauft, aber der US-amerikanische ETF-Markt ist etwa 20 Mal größer als der kanadische. Das würde bedeuten, dass nach der Genehmigung eines US-Spot-Bitcoin-ETFs wahrscheinlich eine Flutwelle von Kapital in Richtung Bitcoin fließen wird. Aus diesem Grund warten viele Bitcoiner sehnsüchtig auf die Genehmigung eines US-Spot-Bitcoin-ETF.

Der Druck auf die SEC ist derzeit so groß, dass u.a. der Vermögensverwalter Grayscale angekündigt hat, die Behörde im Falle einer weiteren Ablehnung zu verklagen. Es bleibt abzuwarten, ob sie diesen Worten Taten folgen lassen, aber es deutet darauf hin, dass die Branche mit den Ausreden der SEC, keine Bitcoin-Spot-ETFs in Amerika zuzulassen, so gut wie fertig ist.

ETFs mit Bitcoin-Minern und Bitcoin-Unternehmen

Es gibt auch ETFs, mit denen du in die Aktien von Bitcoin-Minern und anderen Bitcoin-bezogenen Unternehmen investieren kannst. Der weltweit größte Vermögensverwalter, BlackRock, hat zum Beispiel vor kurzem den iShares Blockchain and Tech ETF aufgelegt. Innerhalb dieses ETFs nimmt Coinbase 10 Prozent des Portfolios ein, aber auch Miner wie Marathon Digital und Riot Blockchain sind mit rund 10 Prozent im Paket vertreten. Es handelt sich um einen Bitcoin-ETF, bei dem du nicht direkt in Bitcoin investierst, sondern in die Branche rund um Bitcoin. Diese Unternehmen könnten theoretisch besser abschneiden als Bitcoin selbst, aber das ist natürlich keine Gewissheit. Wie bei jeder anderen Investition auch, denn wenn es bei einer Investition kein Risiko gäbe, könnte man mit ihr kein Geld verdienen.