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Die US-amerikanische Zentralbank hat dieses Jahr zum ersten Mal die Zinsen gesenkt, doch der Chef von JPMorgan zweifelt daran, dass weitere Senkungen bald folgen werden. Die Finanzmärkte setzen hingegen auf mehrere Reduzierungen. Wer wird recht behalten, die Investoren oder der Banker?
Laut Jamie Dimon, CEO der größten Bank der Vereinigten Staaten, ist die Inflation zu hartnäckig, um kurzfristig mit vielen Senkungen zu rechnen. „Wenn die Inflation nicht nachlässt, wird es schwierig für die Fed, weiter zu senken“, sagte er in einem Interview mit CNBC-TV18.
Die Inflation in den USA lag im August bei 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auf Jahresbasis stieg die Inflation um 2,9 Prozent, über dem Ziel der Fed von 2 Prozent. „Die Inflation scheint sich um 3 Prozent einzupendeln. Ich könnte sogar Argumente dafür liefern, dass sie eher steigt als fällt“, so Dimon.
Dennoch berücksichtigt er ein Szenario, in dem die Fed weiter senkt, allerdings aufgrund gesunden Wachstums und nicht aus der Notwendigkeit, eine Rezession abzuwenden.
Die Finanzmärkte halten weiterhin an ihrer Erwartung fest, dass es noch mehrere Zinssenkungen geben wird. Das Zinsinstrument von CME FedWatch zeigt, dass Investoren mit zwei weiteren Schritten von je 25 Basispunkten in diesem Jahr rechnen, im Oktober und Dezember. Einige Analysten sehen sogar Spielraum für fünf Senkungen in den nächsten zwölf Monaten.
Die Zinssenkung um 25 Basispunkte letzte Woche führte einen Tag später zu einem Aufschwung bei Kryptowährungen. Der Bitcoin (BTC) Kurs erreichte dabei über 117.500 Dollar, den höchsten Stand seit Wochen.
Dimon äußerte sich auch zu Stablecoins, einem Thema, das seit der Unterzeichnung des neuen ‚GENIUS Act‘ großes Interesse weckt. Er betrachtet die Token nicht als Bedrohung für Banken. „Ich mache mir keine besonderen Sorgen, aber wir müssen es verstehen und beobachten.“
Laut ihm werden vor allem Menschen außerhalb der USA Stablecoins nutzen wollen, von Ländern mit schwächerer Währung bis hin zu Akteuren, die einfach Dollar außerhalb des Bankensystems halten möchten.
JPMorgan untersucht zusammen mit anderen Banken, ob ein gemeinsames Vorhaben zur Ausgabe eines eigenen Tokens möglich ist. Dimon glaubt jedoch nicht, dass Zentralbanken untereinander Stablecoins benötigen.
Bankenverbände in den USA drängen auf strengere Regeln, da sie der Meinung sind, dass die aktuelle Gesetzgebung noch Raum für Zinsausschüttungen auf Stablecoins lässt. Dies könnte ihrer Ansicht nach das traditionelle Sparwesen untergraben.
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