Während die Welt sich fragt, wie künstliche Intelligenz (AI) bald unser tägliches Leben übernimmt, bereitet sich Google bereits auf das vor, was danach kommt.

Das Technologieunternehmen startet nämlich ein offenes Protokoll, mit dem AI-Anwendungen selbstständig Geld senden und empfangen können. Die große Überraschung ist, dass auch Krypto Teil dieses Zukunftsbildes wird.

Neuer Standard für AI-Zahlungen

Google hat am Dienstag ein Open-Source-Protokoll veröffentlicht, das Zahlungen zwischen AI-Agenten ermöglicht. Das System unterstützt sowohl traditionelle Zahlungsmittel wie Kreditkarten, aber auch Stablecoins.

Was sind AI-Agents?

Ein AI-Agent ist ein intelligentes Computerprogramm, das selbstständig Aufgaben mithilfe von künstlicher Intelligenz ausführen kann. Es wird als ‚Agent‘ bezeichnet, weil es in deinem Namen oder dem eines Unternehmens handeln kann. Denken Sie an einen Assistenten, der Dinge regelt, ohne dass du alles erklären musst. Anstatt einfach einer festen Reihe von Anweisungen zu folgen, kann ein AI-Agent verstehen, was passiert, Entscheidungen treffen und manchmal sogar aus früheren Erfahrungen lernen.

Um Stablecoins in das System zu integrieren, arbeitete Google mit der beliebten Kryptobörse Coinbase zusammen. Letztere entwickelt schon länger Infrastrukturen, bei denen künstliche Intelligenz und Kryptozahlungen zusammenkommen. „Wir versuchen zu verstehen, wie AI Werte aneinander übertragen kann“, sagte Erik Reppel, Leiter der Technik bei Coinbase, gegenüber Fortune.

Auch die Ethereum Foundation, die gemeinnützige Organisation hinter der Entwicklung des Ethereum (ETH) Netzwerks, trug zum Protokoll bei. Insgesamt waren mehr als 60 Unternehmen beteiligt, darunter bekannte Namen wie Salesforce, American Express und Etsy. Ihr Input sollte dafür sorgen, dass das System sowohl in traditionellen als auch in digitalen Finanzumgebungen gut funktioniert.

Von Kommunikation zu Transaktionen

Der neue Schritt von Google baut auf einem früheren Protokoll aus April auf, das die Kommunikation zwischen AI-Agents standardisierte. Das ist wichtig, denn es muss gewissermaßen eine gemeinsame Sprache geben, damit die Agents einander verstehen. Mit dieser Erweiterung können die Agents nicht nur Informationen austauschen, sondern auch untereinander Zahlungen durchführen.

Laut James Tromans, Leiter von Web3 bei Google Cloud, ist das Protokoll „von Grund auf aufgebaut“, um die bestehende Zahlungsinfrastruktur und zukünftige Innovationen wie Stablecoins zusammenzubringen. „Das Ziel ist, dass Transaktionen zwischen AIs sicher, zuverlässig und im Einklang mit der Absicht des Nutzers durchgeführt werden.“

In der Praxis bedeutet dies, dass digitale Assistenten bald selbst Geld ausgeben können. Denken Sie an einen digitalen Assistenten, der automatisch Kleidung für dich bestellen kann. Oder beispielsweise einen AI-Berater, der in deinem Namen eine Hypothek beantragen kann. Die Zahlung erfolgt dann zwischen zwei digitalen Agents, beispielsweise von Google und einer Bank, über dieses neue Protokoll.

Stablecoins werden immer mehr Mainstream

Die Entscheidung von Google, Stablecoins hinzuzufügen, kommt nicht aus heiterem Himmel. Unter Donald Trump wurde in den Vereinigten Staaten viel Fortschritt im Bereich der Regulierung von Stablecoins gemacht. Im Juli wurde beispielsweise der GENIUS Act unterzeichnet, ein Gesetz, das klare Rahmenbedingungen für Unternehmen, die mit Stablecoins arbeiten, setzt und gleichzeitig den Verbraucherschutz gewährleistet.

Auch andere Technologieriesen zeigen mittlerweile Interesse. Shopify kündigte früher in diesem Jahr an, Zahlungen mit Stablecoins zu akzeptieren. Meta, Apple und Airbnb experimentieren ebenfalls mit der Integration digitaler Dollars in ihre Dienste. Selbst E-Commerce-Giganten wie Amazon und Walmart untersuchen, wie sie Stablecoins für Zahlungen einsetzen können, was möglicherweise Milliarden an Kosten einsparen könnte.

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