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Der Bitcoin-Kurs hat diese Woche erneut einen Dämpfer bekommen – und der Grund liegt nicht bei Krypto selbst, sondern beim US-Dollar. Darum fiel Bitcoin gestern unter die magische Marke von 100.000 US-Dollar.
In den vergangenen Wochen schien es an den Märkten kurzzeitig ruhig. Die Zinsen gingen leicht zurück, die Volatilität nahm ab, und Anleger strömten wieder verstärkt in Risikoanlagen wie Technologieaktien und Bitcoin. Doch unter dieser scheinbaren Ruhe begann der Dollar, sich langsam wieder zu stärken.
Es braucht nicht viel: ein leichter Anstieg der Zinsen für kurzfristige Kredite, ein höherer Wert des Dollar Index (DXY) – und plötzlich wird das Leihen von Geld weltweit ein Stück teurer. Und das trifft Bitcoin zuerst.
„Bitcoin reagiert am schnellsten auf Veränderungen der Liquidität“, sagt ein Analyst. „Zieht der Dollar an, versiegt die Liquidität – und das spürt man sofort am Kryptomarkt.“
Die Verkaufswelle bei Bitcoin ist kein Zeichen von Panik, sondern eine Reaktion auf die Verknappung der Liquidität. In der Krypto-Welt wird viel mit geliehenem Geld (Leverage) gehandelt – oft mit weniger Sicherheiten als an den traditionellen Märkten. Dadurch werden Kursbewegungen schnell verstärkt.
Dreht der Markt, werden diese Hebelpositionen im Eilverfahren abgebaut. Stop-Losses werden ausgelöst, das Open Interest (die Zahl offener Kontrakte) sinkt, und die Finanzierungsraten der Futures drehen. Gleichzeitig versiegen die Zuflüsse in Bitcoin-ETFs.
Das löst eine Kettenreaktion aus: Der Hebel, der zuvor den Anstieg beschleunigt hat, verstärkt nun den Rückgang.
Die Bewegung zeigt sich auch außerhalb von Krypto. Steigt der Dollar, legen Anleihekurse zu und Wachstumsaktien geben nach. Das ist ein klassisches Risk-off-Muster: Anleger setzen auf Sicherheit, nicht auf Risiko.
Es geht also nicht um Inflationsangst oder plötzliches Handeln der Zentralbank, sondern um eine allgemeine Verknappung der globalen Liquidität. Der Kurssturz von Bitcoin ist ein Symptom dieses Prozesses, nicht die Ursache.
Hält der Dollar diese Stärke, bleibt der Druck auf riskante Anlagen wie Bitcoin, Aktien und Rohstoffe bestehen. Ein starker Dollar macht Kapital knapper und Investitionen außerhalb der USA weniger attraktiv.
Bleibt die Dollar-Rally jedoch aus, kann sich das schnell drehen. Bitcoin reagiert nämlich ebenso stark in die andere Richtung: Sobald die Liquidität wieder zunimmt, schießt der Kurs oft ebenso kräftig nach oben.
„Bitcoin ist nach wie vor der direkteste Gradmesser der globalen Liquidität“, so der Analyst. „Fällt der Dollar, erholt sich Bitcoin meist als Erstes.“
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