Japan steht kurz davor, wichtige Änderungen in seiner Krypto-Regulierung vorzunehmen. Die Regierung hat einen Gesetzesentwurf eingebracht, der die Besteuerung von Krypto-Einkünften von 55% auf 20% senkt, den Weg für Bitcoin-ETFs ebnet und die Regeln für Stablecoins lockert. Wenn diese Reformen genehmigt werden, könnte Japan zu einem der krypto-freundlichsten Länder der Welt werden.

Niedrigere Steuern und ETF-Zulassung in Sicht

Die vorgeschlagenen Änderungen fallen unter das Gesetz über Finanzinstrumente und Börsen und zielen darauf ab, den Kryptomarkt zugänglicher zu machen. Eine der bedeutendsten Reformen ist die Steuererleichterung für Privatanleger. Derzeit gilt ein Höchststeuersatz von 55% auf Gewinne über 200.000 Yen (1.797 USD), was viele Händler abschreckt. Die Regierung möchte diesen Satz auf 20% senken, ähnlich wie die Steuer auf Aktien, um Investitionen in Krypto attraktiver zu machen.

Außerdem steht die Zulassung von Bitcoin-ETFs auf der Agenda. Diese Finanzprodukte würden institutionellen Anlegern eine regulierte Möglichkeit bieten, sich Bitcoin auszusetzen, ähnlich den Bitcoin-Spot-ETFs, die im Januar 2024 in den USA zugelassen wurden. Dies könnte das Interesse großer Finanzinstitute am japanischen Kryptomarkt steigern.

Stablecoin-Regeln weiter gelockert

Neben den Steuer- und ETF-Plänen arbeitet Japan an neuen Stablecoin-Regeln. 2023 wurde das Verbot ausländischer Stablecoins aufgehoben und im Februar 2024 lockerte die Finanzaufsichtsbehörde (FSA) die Vorschriften weiter. Jetzt geht Japan einen Schritt weiter mit konkreten Richtlinien für Banken und regulierte Institutionen.

Ein aktuelles Beispiel ist SBI VC Trade, eine Tochtergesellschaft von SBI Holdings, die sich am 4. März offiziell registrierte, um Transaktionen mit USDC zu verarbeiten. Eine Testphase beginnt am 12. März, gefolgt von einer breiteren Einführung. Dies zeigt, wie Japan sich zunehmend für den Einsatz von Stablecoins öffnet.

Maßnahmen für mehr Sicherheit

Neben den Lockerungen möchte Japan den Schutz der Anleger verstärken. Der FTX-Crash von 2022 zeigte, wie Nutzer ihr Guthaben bei einem Börsenbankrott verlieren können. Japanische FTX-Nutzer konnten fast zwei Jahre lang ihre Mittel nicht abheben. Die FSA möchte nun Mechanismen einführen, die verhindern, dass japanische Anleger ihre Krypto-Assets verlieren, wenn eine Börse zusammenbricht.

Der Gesetzesentwurf muss noch vom Parlament genehmigt werden. Wenn die Reformen durchgehen, könnte Japan zu einem der fortschrittlichsten Länder im Bereich der Krypto-Regulierung werden.

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