Am 30. Dezember tritt die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) in der Europäischen Union in Kraft, und diese Regeln könnten laut dem CEO von Tether den Markt für Stablecoins zerstören. Warum? Weil die Vorschriften verlangen, dass Stablecoin-Emittenten mindestens 60 % ihrer Reserven bei europäischen Banken halten.
Warum ist das ein Risiko für Stablecoin-Emittenten?
Man könnte meinen, dass es sinnvoll ist, einen Teil der Reserven bei Banken zu halten. Doch Tether-CEO Paolo Ardoino sieht das anders. Laut ihm könnte dies ein „systemisches Risiko“ für Stablecoin-Emittenten darstellen.
Mit anderen Worten: Es birgt seiner Meinung nach das Risiko, dass die gesamte Stablecoin-Welt in Schwierigkeiten gerät.
Ardoino erklärt, dass Banken bis zu 90 % ihrer Reserven verleihen, und genau darin sieht er das Problem. Sollte hier etwas schieflaufen, könnte dies theoretisch fatal für Stablecoins sein.
„Wenn du 10 Milliarden Euro verwaltest, musst du 6 Milliarden Euro bei den Banken parken. Das sind 60 % von 10 Milliarden Euro. Wir alle wissen, dass Banken 90 % ihrer Reserven verleihen. Das bedeutet, dass von den 6 Milliarden Euro, die du dort parkst, 5,4 Milliarden verliehen werden […] und nur 600 Millionen Euro auf den Bankbilanzen verbleiben“, rechnet Ardoino vor.
Bankenbezogene Probleme
Einige der größten Stablecoin-Emittenten hatten bereits früher Probleme mit Banken. Im März 2023 verlor der USD Coin von Circle seine Bindung an den US-Dollar während der Bankenkrise in den Vereinigten Staaten.
Zu diesem Zeitpunkt fiel der Kurs von USD Coin auf 0,8774 Dollar. Ein solches Szenario könnte sich für eine Stablecoin als fatal erweisen. Hätte die Panik angehalten, wäre es für USDC möglicherweise noch schlimmer ausgegangen.
Die Entkopplung der Stablecoin von Circle geschah, nachdem das Unternehmen keinen Zugang zu seinen Reserven in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar hatte. Diese waren bei der Silicon Valley Bank hinterlegt, die damals Insolvenz anmelden musste.
In der Theorie könnte dies auch in Europa Probleme verursachen, warnt Tether-CEO Paolo Ardoino.
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