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Wenn man die Vergangenheit betrachtet, könnte das nächste Jahr für Bitcoin (BTC) und damit auch für den Rest des Kryptomarktes ein Katastrophenjahr werden. Dennoch wächst die Überzeugung, dass dieses Mal das historische Muster gebrochen wird. Immer mehr Analysten sprechen von einem möglichen Superzyklus, in dem die größte Kryptowährung länger steigen könnte als je zuvor. Dafür gibt es drei klare Gründe.
Es ist bekannt, dass Bitcoin, wie eigentlich alle Vermögenswerte, in Zyklen verläuft. Was Bitcoin jedoch einzigartig macht, ist das eingebaute Halving. Das ist der Moment, an dem die Belohnung für Miner halbiert wird, wodurch die digitale Währung knapper wird. Dies war bisher immer der Startschuss für einen neuen Bullenmarkt.
Bemerkenswerterweise erreichten die letzten beiden Bullenmärkte etwa 75 Wochen nach dem Halving ihren Höhepunkt. Dieses Mal wurde der aktuelle Rekord nach 76 Wochen erreicht. Kein Wunder, dass viele Anleger glauben, dies sei der Höhepunkt gewesen.

Dennoch kommen zunehmend andere Meinungen dazu. Einigen Analysten zufolge ist nicht das Halving, sondern der Konjunkturzyklus der eigentliche Treiber hinter den Bitcoin-Zyklen. Dieser beschreibt, wie sich die wirtschaftliche Dynamik in Zyklen bewegt.
Der PMI (Purchasing Managers‘ Index) ist einer der wichtigsten Indikatoren für den Konjunkturzyklus. Der Bitcoin-Kurs hat immer dann am besten abgeschnitten, wenn die Wirtschaft auf Hochtouren lief.
In den letzten drei Jahren hat Bitcoin zwar einen Aufwärtstrend erlebt, aber ein bedeutungsvoller PMI-Ausbruch steht noch aus. Gerade die Phase der wirtschaftlichen Expansion fiel in der Vergangenheit immer mit den stärksten Preisanstiegen der Kryptowährung zusammen.

Wirtschaftswachstum geht Hand in Hand mit Liquidität, vereinfacht gesagt die Menge an Geld, die im Finanzsystem zirkuliert. Je mehr Geld im Umlauf ist, desto mehr wird ausgegeben und desto größer ist die Bereitschaft, Risiken an den Märkten einzugehen. Und Bitcoin steht natürlich an oberster Stelle.
In früheren Bärenmärkten begann das Unheil stets, als die US-Notenbank die Zinsen erhöhte. Dieses Mal ist das Bild genau umgekehrt. In den letzten drei Zinsentscheidungen wurden die Zinssätze gesenkt. Da die Arbeitslosigkeit auf den höchsten Stand seit September 2021 gestiegen ist, stehen für das kommende Jahr weitere Zinssenkungen zur Debatte.
Auch der amerikanische Präsident Donald Trump könnte die Schleusen weiter öffnen. Er hat angekündigt, die Einkommenssteuer abschaffen zu wollen und sprach von Schecks von 2.000 Dollar für alle Amerikaner. Dieses Geld soll aus den Einnahmen seiner Zollpolitik gegenüber ausländischen Handelspartnern stammen. Mehr Stimulierung, mehr Liquidität.
Es bleibt jedoch abzuwarten, was tatsächlich umgesetzt wird.
Das bringt uns zum dritten Faktor: die US-Notenbank selbst. Im Mai endet die Amtszeit von Vorsitzendem Jerome Powell. Trump ist bereits aktiv auf der Suche nach einem Nachfolger, und eine Anforderung scheint festzustehen: Der Nachfolger muss bereit sein, die Wirtschaft mit niedrigeren Zinsen anzukurbeln.
Trump hat sich wiederholt kritisch über Powell geäußert und hält die Zinsen für viel zu hoch. Wenn es nach ihm ginge, wäre Powell schon längst abgesetzt. Eine Notenbank, die explizit Wachstum und Lockerung priorisiert, würde Bitcoin starken Rückenwind verleihen.
Alles in allem gibt es genug Anlass zu der Annahme, dass es diesmal für Bitcoin doch anders verlaufen könnte.
Dieser Bullenmarkt verläuft auf jeden Fall anders als frühere Zyklen. Zum ersten Mal überhaupt wurde zum Beispiel schon vor dem Halving ein neuer Kursrekord aufgestellt. Außerdem gibt es jetzt zum ersten Mal börsennotierte Bitcoin-Fonds (die bereits mehr als 114 Milliarden Dollar an Bitcoins verwalten) und der Markt wird von den großen Geldgebern (anstatt von den Kleinanlegern) dominiert.
Solange es aber keine überzeugenden Belege dafür gibt, dass der vierjährige Bitcoin-Zyklus tatsächlich durchbrochen wurde, bleibt das Risiko bestehen, dass sich die Geschichte wiederholt. In diesem Fall würde dem Kryptomarkt ein schwieriges Jahr bevorstehen.
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