Cynthia Lummis, die sich selbst als „Bitcoin-Senatorin“ bezeichnet, hat, wie Sie vielleicht gehört haben, einen Gesetzesvorschlag angekündigt, um innerhalb von fünf Jahren eine staatliche Reserve von 1 Million Bitcoin (BTC) aufzubauen.
George Selgin, ein Finanzexperte des Cato Institute, meint, dass der tatsächliche Plan weniger ehrgeizig ist, als es auf den ersten Blick scheint. Er teilte diese Ansicht in einem Beitrag auf X mit.
Was sind die Pläne genau?
Lummis schlägt in ihren Plänen vor, dass die 1 Million BTC mit „überschüssigen Reserven“ der Federal Reserve finanziert werden könnten. Selgin hat jedoch Kontakt mit Mitarbeitern von Lummis aufgenommen und um Details gefragt. Er glaubt nun, dass nicht die Federal Reserve, sondern das US-Finanzministerium, das Treasury, die BTC kaufen würde.
Ein Teil des benötigten Geldes würde durch die Neubewertung von Goldreserven freigesetzt. Das Neubewertungsverfahren sieht vor, dass das Finanzministerium neue Goldzertifikate ausgibt, die dem aktuellen Marktwert des Goldes entsprechen. Die Federal Reserve würde dann das Treasury mit zusätzlichen 347 Milliarden Dollar gutschreiben, mit denen der Kauf von 1 Million BTC zum aktuellen Marktpreis getätigt werden könnte.
Ist der Plan realistisch?
Selgin sagt, dass dies theoretisch durchaus machbar wäre. Er hat jedoch einige Bedenken hinsichtlich dieses Vorschlags. Eine wichtige Sorge ist, dass die Einrichtung einer so großen Reserve die Stabilität von Geschäftsbanken gefährden könnte. Letztendlich gelangt das Geld, das das Treasury verlässt, über Umwege zu den Geschäftsbanken. Diese Banken haben dann Anspruch auf Zinsen von der Federal Reserve. Dies würde den Druck auf die Fed erheblich erhöhen, mehr Geld zu beschaffen, um diese Zinsen zu zahlen.
Darüber hinaus stellt Selgin in Frage, ob es wirklich der beste Einsatz von Ressourcen ist, so viel Gold oder BTC vom Finanzministerium zu halten. Er schlägt vor, dass die US-Regierung Gold verkaufen könnte, um Schulden zu tilgen.
Mittlerweile ist die US-Verschuldung jedoch auf fast 35 Billionen Dollar gestiegen. Den Verkauf von Gold zur Tilgung von Schulden könnte man mit einem Tropfen auf den heißen Stein vergleichen. Die gesamten Goldreserven der USA belaufen sich auf ein paar hundert Milliarden Dollar.
Alles in allem bleibt Selgin sehr skeptisch gegenüber den Plänen von Lummis.
„Gibt es kein anderes Ziel, das der Öffentlichkeit genauso viel Nutzen bringt wie der Besitz eines Bitcoin-Vorrats von 64 Milliarden Dollar? Was solche Fragen angeht, bleibe ich leider sehr skeptisch.“
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