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In der Kryptobranche wird mit Spannung auf die nächste Zulassung eines börsengehandelten Fonds in den USA gewartet. Für den Litecoin (LTC)-Fonds von Canary Capital verstrich gestern eine wichtige letzte Frist, doch bemerkenswerterweise blieb es vonseiten der Börsenaufsicht still. Was steckt dahinter?
Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat zum endgültigen Stichtag keine Entscheidung über den Antrag von Canary Capital auf einen Spot-Litecoin-Exchange-Traded Fund (ETF) getroffen. Dieses Schweigen sorgt bei Anlegern für Verwirrung und Unsicherheit. Sowohl der anhaltende Government Shutdown in den USA als auch die Einführung neuer generischer Börsennotierungsregeln tragen zu der Unklarheit bei.
Canary hatte auf Bitte der SEC sein 19b-4-Dokument bereits vergangene Woche zurückgezogen. Daher ist es gut möglich, dass die Frist nicht mehr gilt, da das Genehmigungsverfahren durch die neuen Regeln grundlegend verändert wurde.
Die Journalistin Eleanor Terrett bestätigt dies auf X. Ihren Angaben zufolge sind die alten Fristen mit der Einführung der generischen Listing-Standards faktisch obsolet geworden. Das neue Verfahren verlangt keine 19b-4-Anträge mehr (sofern das Produkt alle Anforderungen erfüllt), sondern lediglich eine S-1-Registrierung. Die SEC hat Fondsmanager daher gebeten, ihre bestehenden Anträge zurückzuziehen.
Die Verwirrung ist groß, auch weil die US-Regierung derzeit teilweise stillliegt. Ein solcher Shutdown entsteht, wenn es dem Kongress nicht gelingt, rechtzeitig einen Haushalt zu verabschieden. In der Folge wird die Finanzierung föderaler Behörden eingefroren und viele Beamte dürfen vorübergehend nicht arbeiten.
Für die SEC gilt, dass sie während eines Shutdowns keine Registrierungsanträge oder neuen Börsenprodukte bearbeitet. Die Aufsicht bleibt zwar in Betrieb, jedoch nur mit einer sehr begrenzten Mitarbeiterzahl. Dadurch ist unklar, welche Anträge noch bearbeitet werden und welche vorerst liegenbleiben.
Ende September bat die SEC Emittenten von Spot-ETFs auf Altcoins, ihre Anträge zurückzuziehen. Diese Entwicklung bedeutet nicht, dass der Plan für einen Spot-Litecoin-ETF vom Tisch ist. Im Gegenteil: Die Genehmigung scheint zur Formsache geworden zu sein, und die neuen Regeln beschleunigen den Prozess für andere Kryptofonds sogar.
Auch bei anderen Fondsanträgen, etwa für Solana (SOL), Cardano (ADA), Avalanche (AVAX), Chainlink (LINK) und Dogecoin (DOGE), bat die SEC um Rückzug. Für XRP waren sieben separate Fristen terminiert. Auch diese scheinen ihre Relevanz verloren zu haben.
Die Turbulenzen scheinen Anleger bislang kaum zu treffen. Auf der dezentralen Prognoseplattform Polymarket wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Litecoin-ETF noch in diesem Jahr startet, auf satte 97 Prozent beziffert. Diese Einschätzung ist in den vergangenen Tagen sogar weiter gestiegen. Auch bei den XRP-Fonds sind die Nutzer überzeugt: Dort liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei 99 Prozent.
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