Während sich Investoren hauptsächlich auf die amerikanische Wirtschaft konzentrieren, brodelt möglicherweise eine viel größere Krise am anderen Ende der Welt. Ein führender Ökonom warnt, dass Japan am Rande eines finanziellen Abgrunds balanciert. Und das könnte auch große Auswirkungen auf Bitcoin (BTC) haben.

Japanische Schuldenkrise: Zinsen steigen, Yen schwächt sich ab

Laut Robin Brooks, Ökonom bei der Denkfabrik Brookings Institution, befindet sich Japan in einem prekären Dilemma. Die Staatsverschuldung des Landes ist mittlerweile auf 240 Prozent des BIP gestiegen, das höchste Niveau unter den entwickelten Wirtschaften.

Seit 2022 sieht Japan die Inflation und die Zinsen auf Staatsanleihen steigen. Das macht es für die Regierung immer teurer, neue Schulden aufzunehmen. Und das ist problematisch, denn laut Brooks steckt Japan in einer wirtschaftlichen Zwickmühle. „Wenn Japan an niedrigen Zinsen festhält, schwächt sich der Yen ab und die Inflation gerät außer Kontrolle. Aber höhere Zinsen machen die Staatsschuld unhaltbar“, stellt er fest.

Brooks denkt, dass eine amerikanische Rezession Japan vorübergehend etwas Luft verschaffen könnte. Diese könnte zu niedrigeren weltweiten Zinsen führen, wodurch die Zinslast auf die japanische Schuld verringert wird. Dennoch entkommt das Land laut ihm langfristig nicht harten Entscheidungen: massive Einsparungen oder Steuererhöhungen. Ob die Bevölkerung das akzeptieren wird, ist unsicher.

Bitcoin als sicherer Hafen: Japanische Unternehmen steigen ein

Die Sorgen über den japanischen Schuldenberg führen zu einer zunehmenden Nachfrage nach alternativen sicheren Anlagen. Gold bleibt beliebt, aber auch Bitcoin gewinnt an Boden. Das japanische Unternehmen Metaplanet ist dafür das markanteste Beispiel.

Seit 2024 setzt Metaplanet voll auf eine Bitcoin-Strategie. Das Unternehmen besitzt mittlerweile 20.136 BTC, was einem Marktwert von etwa 2,36 Milliarden Dollar entspricht. Damit ist es der größte börsennotierte Bitcoin-Inhaber in Asien.

Und Metaplanet ist noch nicht fertig. Kürzlich kündigte das Unternehmen seine größte Aktienemission aller Zeiten an. Es will 1,45 Milliarden Dollar durch den Verkauf von 385 Millionen neuen Aktien aufbringen. Davon wird erwartet, dass 1,25 Milliarden Dollar direkt in Bitcoin investiert werden.

Darüber hinaus investiert Metaplanet weitere 139 Millionen Dollar in sein ‘Bitcoin Income Generation Business’. Damit verdient das Unternehmen zusätzliche Einnahmen durch den Handel mit BTC-Optionen. Allein im zweiten Quartal 2025 generierte dies einen Umsatz von 12,7 Millionen Dollar.

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