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Laut dem Wirtschaftsprüfer KPMG steht die Finanzwelt vor einer stillen Revolution. Der internationale Gigant meint, dass Stablecoins den internationalen Zahlungsverkehr im Eiltempo transformieren können. Sie würden Transaktionen nicht nur deutlich beschleunigen, sondern auch um bis zu 99 Prozent günstiger machen.
KPMG, eines der vier größten Prüfungs- und Beratungsunternehmen der Welt, hat Stablecoins einen umfassenden Bericht gewidmet und bezeichnet diese Kryptowährungen als „die Brücke zwischen traditionellen Finanzmärkten und digitalen Assets“. Das Unternehmen beleuchtet die zahlreichen Möglichkeiten dieser rasant wachsenden Branche.
Stablecoins sind digitale Münzen, deren Wert an einen stabilen Vermögenswert gekoppelt ist, meist den US-Dollar oder eine andere Währung. Sie sollen die Preisstabilität klassischer Währungen mit der Geschwindigkeit und Effizienz der Blockchain-Technologie verbinden.
Heute sind grenzüberschreitende Zahlungen noch langsam und teuer. Über das klassische Banksystem dauert eine Transaktion oft zwei bis fünf Tage und kostet 25 bis 35 Dollar. Mit Stablecoins lässt sich das laut KPMG auf Minuten oder sogar Sekunden reduzieren – bei nur wenigen Cent pro Transaktion.
Außerdem müssen Banken keine großen Geldbeträge mehr auf sogenannten Nostro- und Vostro-Konten binden. Diese Konten dienen der Abwicklung internationaler Zahlungen, frieren aber viel Kapital ein. Mit Stablecoins kann dieses Geld in Echtzeit bewegt und vollständig transparent nachverfolgt werden.
Ein wichtiger Wendepunkt ist der GENIUS Act, der im Juli 2025 in den Vereinigten Staaten verabschiedet wurde. Es ist das erste Bundesgesetz überhaupt, das Stablecoins reguliert. Nur lizenzierte Institute, etwa Banken oder speziell gecharterte Emittenten, dürfen noch Stablecoins ausgeben.
Ihre Stablecoins müssen vollständig durch liquide Vermögenswerte wie Dollar oder Staatsanleihen gedeckt sein. Emittenten müssen ihre Reserven monatlich offenlegen und werden durch Audits überprüft. Außerdem erhalten Inhaber im Falle einer Insolvenz des Emittenten bevorrechtigten Zugriff auf die Reserven. Damit verschwindet der Graubereich, in dem Stablecoins jahrelang aktiv waren.
Die Praxis zeigt, dass das Interesse wächst. KPMG verweist auf JPMorgan, das täglich rund 2 Milliarden Dollar über die eigene Blockchain-Infrastruktur abwickelt, und auf PayPals Stablecoin PYUSD, der inzwischen eine Marktkapitalisierung in Milliardenhöhe erreicht hat. Laut KPMG verdeutlicht das, wie groß die Nachfrage nach schnelleren und günstigeren Zahlungslösungen ist.
Zudem verschaffen Stablecoins Banken und Unternehmen mehr Spielraum. Weniger Geld muss in Vorfinanzierungen gebunden werden, wodurch mehr Liquidität verfügbar bleibt. Kapital lässt sich so effizienter einsetzen.
Nach Ansicht von KPMG kann die Technologie auch den Börsenhandel verändern. Geschäfte könnten dann sofort statt erst am Folgetag abgewickelt werden. Das senkt den Kapitaleinsatz, erhöht die Liquidität und reduziert das Ausfallrisiko.
Allerdings betont KPMG, dass Sicherheit oberste Priorität haben muss. Unternehmen, die Stablecoins nutzen wollen, sollten in solides Risikomanagement, Compliance und starke Cybersicherheit investieren. Geschwindigkeit darf niemals auf Kosten des Vertrauens gehen.
Die gute Nachricht: Banken müssen nicht ihre gesamte IT austauschen. Über moderne APIs und Custody-Plattformen lassen sich bestehende Systeme einfach mit Blockchains verbinden. Es entstehen sogar Angebote wie Stablecoin-as-a-Service, bei denen Anbieter die technische und regulatorische Arbeit abnehmen.
In den Krypto-News sieht man sofort, was neue Regulierung bewirkt. Schon im Mai tauchten Berichte auf, wonach vier der größten US-Banken eine gemeinsame Stablecoin in Erwägung ziehen. In Europa gab es sogar bereits eine Ankündigung. Neun Banken, darunter die niederländische ING, arbeiten an einer eigenen Euro-Stablecoin.
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