Die Einführung von Bitcoin-ETFs hat zu Spekulationen über die Möglichkeit geführt, dass Kapital von Gold zu Bitcoin verschoben wird. Analysten bei JPMorgan haben beobachtet, dass bereits ein Kapitalabfluss bei Gold-ETFs stattfand, bevor die Bitcoin-ETFs eingeführt wurden. Sie schlagen vor, dass Investoren ihre Portfolios diversifizieren, indem sie Bitcoin hinzufügen, angesehen als ein vielversprechender Neuling.
Gleichzeitig betonen diese Analysten, dass Gold seinen Wert aufgrund seines langjährigen Status als zuverlässiges und wertvolles Edelmetall behalten wird.
Bitcoin-ETFs verursachen keinen Abfluss bei Gold-ETFs
Bis zum 21. März haben Bitcoin-ETFs weltweit 11,3 Milliarden Dollar an Investitionen angezogen. Im gleichen Zeitraum sahen Gold-ETFs einen Rückgang von 7,7 Milliarden Dollar im Wert, obwohl der Goldpreis ein Rekordhoch von 2.200 Dollar pro Unze erreichte. Diese Entwicklungen haben zu Spekulationen über eine mögliche Verschiebung des Anlegerinteresses von Gold zu Bitcoin geführt, oft als „digitales Gold“ bezeichnet.
Die Analyse von JPMorgan stellt diese Spekulation jedoch in ein anderes Licht. Nach ihren Erkenntnissen begann der Abfluss aus Gold-ETFs bereits im April 2022, noch vor der Einführung der ersten Bitcoin-ETFs in den Vereinigten Staaten. Dieser kontinuierliche Abfluss deutet auf einen Trend hin, der nicht direkt mit dem Aufkommen von Bitcoin-ETFs verbunden ist, womit die Analyse von JPMorgan die populäre Ansicht in Frage stellt, dass das Aufkommen von Bitcoin-ETFs der primäre Grund für den Abfluss aus Gold-ETFs ist.
Gold bleibt beliebt
Die Daten des World Gold Council bieten einen umfassenden Einblick. Im Zeitraum von September 2020 bis Dezember 2023 investierten Anleger insgesamt 229 Milliarden Dollar in Goldbarren und -münzen, während Zentralbanken ihre Reserven mit zusätzlichen 155 Milliarden Dollar stärkten. Nach Nikolaos Panigirtzoglou von JPMorgan deutet dies auf eine Verschiebung in der bevorzugten Behandlung von Investitionen hin, eher als auf eine verringerte Attraktivität von Gold.
Gleichzeitig gibt es ein zunehmendes Interesse an Bitcoin als alternative Investition, besonders unter jüngeren Anlegern. Trotz dieses Trends stellen Bryan Armour von Morningstar und Nate Geraci vom ETF Store fest, dass die Verbindung zwischen den Märkten für Gold-ETFs und Bitcoin-ETFs derzeit noch gering ist. Armour erklärt:
„Obwohl es sicherlich eine kleine Gruppe von Anlegern gibt, die den Wechsel von Gold zu Bitcoin vollziehen, scheint der Abfluss aus Gold nicht direkt mit der Einführung von Bitcoin-ETFs verbunden zu sein. Die Interaktion zwischen diesen beiden ist derzeit begrenzt, was auch in der Zusammensetzung der Anlageportfolios zu sehen ist.“
Diese Woche erleben Bitcoin-ETFs sogar einen Nettoabfluss, was auf Marktschwankungen hinweist. Farside Investors berichtete von einem Abfluss von 836 Millionen Dollar aus Bitcoin-ETFs in den letzten vier Tagen.
Die Zukunft von Bitcoin: optimistische Prognosen
Trotz dieser Schwankungen haben Bernstein und Standard Chartered ihre Aussichten für Bitcoin angepasst. Bernstein prognostiziert einen Anstieg auf 90.000 Dollar bis Ende des Jahres, was auf starke Marktdynamiken und ETF-Zuflüsse hinweist.
Standard Chartered ist noch optimistischer und erwartet, dass Bitcoin in diesem Jahr 150.000 Dollar und im nächsten Jahr möglicherweise 250.000 Dollar erreichen wird. Diese Prognosen basieren auf der Analogie zu Gold-ETFs, was darauf hindeutet, dass Bitcoin in Zukunft möglicherweise einen ähnlichen Investitionsverlauf wie Gold durchlaufen könnte.
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