In einem Jahr, in dem das Bitcoin (BTC)-Mining zunehmend von Industriekonzernen mit gewaltiger Rechenleistung dominiert wird, haben fünf Solo-Miner 2025 gezeigt, dass auch kleine Akteure weiterhin Chancen auf außergewöhnliche Belohnungen haben.

Fünf Einzelpersonen fanden außerhalb der großen Mining-Pools jeweils einen Block – jede Entdeckung brachte mehr als 350.000 US‑Dollar ein. Solche Treffer sind extrem selten, doch sie zeigen: Auch kleine Miner können weiterhin erfolgreich sein.

Seltene Erfolge in einem hart umkämpften Markt

Für Solo-Miner gleicht das Minen eines Blocks einem Lottogewinn. Die Chance, mit begrenzter Hardware Erfolg zu haben, ist wegen der hohen Schwierigkeit und der steigenden Netzwerk-Hashrate äußerst gering. Trotzdem gab es in diesem Jahr bereits mehrere solcher Ausnahmemomente.

Im Februar gelang es einem unabhängigen Miner, Block 883.181 zu minen, in dem über dreitausend Transaktionen enthalten waren. Die Belohnung betrug 3,15 BTC und entsprach zu diesem Zeitpunkt mehr als 300.000 US‑Dollar.

Einige Monate später, im Juli, schaffte es ein Solo-Miner mit nur 2,3 Petahash pro Sekunde, Block 903.883 zu minen. Die Belohnung von 3,173 BTC entsprach damals 349.028 US‑Dollar. 

Später im Monat brachte der Mining-Dienst Solo CKPool ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis, als ein Solo-Miner Block 907.283 fand. Neben der regulären Belohnung von 3,125 BTC erhielt der Miner auch mehr als dreitausend US‑Dollar an Transaktionsgebühren. Insgesamt kamen 372.773 US‑Dollar zusammen. 

Solo CKPool ist ein sogenannter Solo-Mining-Pool: Miner verbinden ihre Hardware mit dem Pool, doch statt die Belohnung zu teilen (wie bei den meisten Pools), geht die vollständige Blockbelohnung an den Miner, der den Block tatsächlich findet.

Im August folgte ein weiterer CKPool-Erfolg mit Block 910.440, in dem fast fünftausend Transaktionen verarbeitet waren. Auch dieser Block brachte rund 373.000 US‑Dollar ein. Der fünfte und letzte Erfolg des Jahres datiert aus dem September, als Block 913.632 gemined wurde. Die Belohnung betrug 3,14 BTC und entsprach damals 348.111 US‑Dollar.

Höhere Einnahmen durch Preis und Transaktionsgebühren

Dass Solo-Miner 2025 derart hohe Summen einstrichen, lag nicht nur an der Blockbelohnung selbst. Seit dem Halving 2024 beträgt diese 3,125 BTC pro Block.

Aufgrund hoher Onchain-Aktivität stiegen die Transaktionsgebühren in mehreren Fällen deutlich an, sodass der letztliche Ertrag pro Block erheblich über der Standardbelohnung lag.

Auch der Bitcoin-Preis spielte eine wesentliche Rolle. In diesem Jahr blieb der Kurs nahezu das gesamte Jahr über der Marke von 100.000 US‑Dollar. Dadurch waren gefundene Blöcke auf einen Schlag mehrere Hunderttausend US‑Dollar wert. Für die Solo-Miner, die 2025 einen Block fanden, bedeutete das unmittelbare Gewinne, die sonst meist nur den größten Unternehmen der Branche vorbehalten sind.

Der Wettbewerb unter Bitcoin-Minern nimmt in diesem Jahr zudem weiter zu. Laut Daten von CoinWarz stieg die Hashrate von 702,8 Exahash pro Sekunde am 1. Januar 2025 auf 1.285,7 Exahash pro Sekunde am 20. September 2025.

Jeder Miner steuert Rechenleistung zum Netzwerk bei. Für Einzelne mit begrenzter Hardware sinken die Erfolgschancen jedoch, weil sie nur einen immer kleineren Anteil an der gesamten Rechenleistung ausmachen.

BTC-Hashrate (Quelle: CoinWarz)

Solo-Mining bleibt außergewöhnlich, aber möglich

Dienste wie Solo CKPool geben Minern die Möglichkeit, eigenständig nach Blöcken zu suchen, ohne die Belohnungen mit anderen teilen zu müssen. Das macht es technisch für Einzelpersonen machbar, direkt am Netzwerk teilzunehmen.

In der Praxis bleibt die Erfolgschance jedoch extrem gering. Ein Miner mit einem Standardgerät von 100 TH/s, etwa einem Antminer S19, hat an einem beliebigen Tag weniger als 0,0001 Prozent Chance, einen Block zu finden. Für die meisten bedeutet das jahrelanges Warten (oder sogar für immer) ohne Ergebnis.

Dennoch zeigen die Ereignisse dieses Jahres, dass Solo-Miner mitunter überraschend erfolgreich sein können. Diese Erfolge erinnern daran, dass Bitcoin dezentral bleibt – und dass selbst kleine Akteure, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, eine vollständige Blockbelohnung einstreichen können.

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