Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am 31. Oktober 29,4 Milliarden US-Dollar ins Finanzsystem gepumpt. Damit wollte die Fed verhindern, dass Banken plötzlich ohne ausreichend Barmittel dastehen.

Dennoch wirft der Eingriff die Frage auf, ob das auch gute Nachrichten für Bitcoin (BTC) sind – oder nur eine vorübergehende Atempause.

Wie die Fed über Repos Geld in den Markt pumpt

Der zusätzliche Geldzufluss erfolgte über sogenannte Overnight-Repurchase-Agreements, kurz Repos. Das sind eintägige Kredite zwischen Finanzinstituten. Die eine Partei leiht der anderen Geld, die dafür Staatsanleihen als Sicherheit hinterlegt. Am nächsten Tag kauft diese Partei die Anleihen zurück. Es ist also eine Möglichkeit, sehr kurzfristig Geld zu leihen oder zu verleihen – oft, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Die Fed griff ein, weil diese kurzfristigen Kredite teurer wurden. Das deutet darauf hin, dass im Finanzsystem weniger Barmittel verfügbar sind. Die Knappheit hat zwei Ursachen. Die Fed verkleinert ihre Bilanz – ein Prozess namens Quantitative Tightening, das Gegenteil einer geldpolitischen Lockerung. Zugleich hält das US-Finanzministerium mehr Geld auf seinem Konto bei der Fed vor. Das zieht vorübergehend Geld aus dem Umlauf.

Mehr Liquidität klingt günstig für Krypto

Indem sie über das sogenannte Standing Repo Facility (SRF) Milliarden an den Markt verleiht, verschafft die Fed Banken und Marktteilnehmern wieder etwas Luft. Das verhindert, dass am Geldmarkt, wo sich Institute täglich Geld leihen, Panik aufkommt.

Für Anleger in risikoreicheren Märkten wie Krypto klingt das positiv. Mehr Liquidität bedeutet oft mehr Spielraum zum Investieren. Dennoch ist dieser Schritt laut Analysten kein Zeichen dafür, dass die Fed auf eine lockerere Politik umschwenkt. Es handelt sich um einen kurzen, umkehrbaren Eingriff. Das ist etwas anderes als eine langfristige Unterstützung wie beim Quantitative Easing, bei dem die Fed monatelang Anleihen kauft, um strukturell mehr Geld ins System zu bringen.

Keine Garantie für eine neue Bitcoin-Rally

Der US-Anlagestratege Andy Constan nannte es auf X „eine kleine Umverteilung zwischen Banken, etwas Stress im System und etwas Knappheit durch die TGA, das Hauptkonto des US-Finanzministeriums“.

Mit dem Eingriff will die Fed vor allem die Liquidität im Finanzsystem wiederherstellen. Das stützt theoretisch auch Märkte wie Krypto, doch der Effekt scheint vorerst minimal. In den vergangenen 24 Stunden fiel der Bitcoin Kurs um 2,5 Prozent auf 107.700 US-Dollar.

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