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Die chinesische Zentralbank hat den Leitzins am Donnerstag unverändert gelassen. Das geschah nur wenige Stunden, nachdem die US-Zentralbank den Zins gesenkt hatte. Bitcoin (BTC) reagiert bisher positiv auf alle Entwicklungen.
Die People’s Bank of China hielt den Sieben-Tage-Reverse-Repo-Satz bei 1,40 Prozent. Gleichzeitig pumpte die Bank 487 Milliarden Yuan, umgerechnet über 68 Milliarden Dollar, in das Finanzsystem durch Offenmarktoperationen.
Nach Ansicht von Analysten entscheidet sich Peking dafür, vorerst keine zusätzlichen Anreizmaßnahmen zu ergreifen. Der Export bleibt vorläufig stark und die Börsenrallye in Shanghai führt gerade zu Sorgen über eine mögliche Überhitzung.
Goldman Sachs Ökonom Hui Shan sagt, dass die Abkühlung der Wirtschaft weniger stark ist als zuvor erwartet. Aktivitätszahlen für August und Reaktionen von Unternehmen zeigen, dass der Export bemerkenswert widerstandsfähig ist. Möglicherweise wird ein Teil der geplanten Anreizpolitik auf das nächste Jahr verschoben.
Der Shanghai Composite Index notiert mittlerweile nahe dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Das bereitet Ökonomen Sorgen. Ting Lu von Nomura warnt, dass umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen das Risiko einer Börsenblase erhöhen könnten.
Eine kleine Zinssenkung von zehn Basispunkten in den kommenden Wochen schließt er nicht aus, vor allem wenn der Markt zuerst korrigiert. Aber vorerst bleibt die Zentralbank bei ihrer Politik.
Trotz der wirtschaftlichen Verlangsamung glaubt die Regierung, dass das Ziel von etwa fünf Prozent Wachstum für dieses Jahr erreichbar bleibt. Xing Zhaopeng von ANZ erwartet, dass die Regierung erst im vierten Quartal mit zusätzlichen Maßnahmen kommt. Nach der wichtigen Plenarsitzung im Oktober könnte sich der Fokus auf das kurzfristige Wachstum verschieben.
Inzwischen meldete der chinesische Zoll einen starken Anstieg des Exports von seltenen Erden. Im August waren es 7.338 Tonnen, die höchste Monatszahl seit 2012.
Diese Materialien sind wichtig für Elektronik und militärische Anwendungen und spielen eine zentrale Rolle in den Handelsspannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten.
Nach einem vorübergehenden Handelsstillstand sind die Exportzahlen wieder gestiegen. Die Vereinigten Staaten und China setzen diese Woche ihre Gespräche in Madrid fort. Präsident Trump hat angekündigt, am Freitag telefonisch mit Präsident Xi zu sprechen.
Ob China seine Exportpolitik anpassen wird, ist noch unklar, aber eine mögliche Verschiebung könnte weltweit große Auswirkungen auf die Lieferketten haben.
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