Bitcoin ist am vergangenen Wochenende kurzzeitig unter das Niveau gefallen, auf dem das Jahr begonnen hatte. Damit waren die gesamten Gewinne des Jahres 2025 vorübergehend ausgelöscht – obwohl die Kryptobranche in diesem Jahr mehrere positive Entwicklungen verzeichnete.

Am Sonntag fiel der Kurs bis auf 93.029 US-Dollar. Bitcoin begann das Jahr bei 93.507 US-Dollar. Inzwischen hat sich der Kurs leicht auf über 95.000 US-Dollar erholt.

Starker Start ins Jahr, doch die Volatilität bleibt

Viele Analysten hatten 2025 als Phase erwartet, in der der Kryptomarkt weiter anzieht. Die Amtseinführung der kryptofreundlichen Trump-Regierung, lockerere Regulierung und mehr Unternehmen, die Bitcoin in die Bilanz nehmen, sorgten für einen optimistischen Start.

Auch Zuflüsse in die Spot-Bitcoin-ETFs trugen zu einem kräftigen Aufwärtstrend bei. Dennoch folgten mehrere Korrekturen – nicht zuletzt wegen makroökonomischer Spannungen und politischer Unsicherheit.

Auswirkungen von Zollpolitik und US-Regierungsstillstand

Die jüngste Kursschwäche ist laut Marktbeobachtern teilweise auf die Handelspolitik von Präsident Trump zurückzuführen: Neue Zölle sorgen weltweit für Unruhe. Auch der 43 Tage andauernde US-Regierungsstillstand, der am vergangenen Donnerstag endete, belastete die Stimmung und führte früher im Jahr zu mehreren deutlichen Kurseinbrüchen.

Hinzu kommen Gewinnmitnahmen sogenannter „OG-Bitcoiner“ und Großanleger. Sie haben in den vergangenen Wochen Teile ihrer Positionen veräußert, wodurch Kursanstiege schwerer Bestand haben.

Das Blockchain-Analysehaus Glassnode relativierte vergangene Woche jedoch das verbreitete Narrativ, dass „Whales dumpen“. Demnach handelt es sich vor allem um Verhalten, das zur späten Phase eines Bullenmarkts passt, in der langjährige Investoren schrittweise Gewinne mitnehmen.

Nicht nur Bitcoin im Minus

Auch andere große Kryptowährungen haben eine schwache Phase hinter sich. Ethereum liegt in diesem Jahr fast 8 Prozent im Minus, während Solana über 28 Prozent eingebüßt hat. Ein Großteil der kleineren Altcoins verzeichnet noch deutlichere Verluste.

In der Branche wird seit Längerem diskutiert, ob Bitcoin noch immer einem klaren Vierjahresmuster folgt, wie in früheren Zyklen. Mit dem Eintritt institutioneller Anleger, mehr Regulierung und ETF-Zuflüssen haben sich die Marktstrukturen schließlich verändert.

Dennoch glauben einige Analysten, dass das große Bild intakt bleibt. Hunter Horsley von Bitwise erwartet, dass vor allem 2026 ein starkes Jahr wird. Er verweist auf die sogenannte „Debasement Trade“ – die Idee, dass Bitcoin von steigenden Staatsschulden, der Geldpolitik und wachsender Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten profitiert.

„Ich denke, die Fundamentaldaten sind schlicht sehr stark“, sagte Horsley. „Sie sind zu groß, um dauerhaft unterdrückt zu werden.“

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