Trotz der Schwankungen des Bitcoin (BTC) Kurses in den letzten Wochen innerhalb einer ungewöhnlich engen Bandbreite, sehen Experten darin kein Zeichen von Stabilität, sondern eher von bevorstehender Unruhe. Ein wichtiges technisches Signal befindet sich nämlich an einem historischen Punkt.

Analysten zufolge könnte dies bedeuten, dass eine erhebliche Bewegung bevorsteht, doch über die Richtung wird weiterhin diskutiert.

Warnung vor plötzlicher Volatilität

Auf X schrieb der bekannte Analyst Mr. Anderson, dass die wöchentlichen Bollinger Bänder für Bitcoin „nun die engsten jemals sind“. Dieser Indikator besteht aus zwei Linien um das Kursdiagramm, die anzeigen, wie stark der Kurs schwankt. Je näher die Linien beieinander liegen, desto geringer ist die Volatilität. „Wenn die Volatilität so stark komprimiert wird, folgt immer eine Expansion. Sobald diese beginnt, testet der Kurs oft schnell die äußeren Bänder“, so Anderson.

Bitcoin-Kursdiagramm mit stark zusammengedrückten Bollinger-Bändern – Quelle: Mr. Anderson auf X

Auch Nassar Achkar, Strategiechef bei der Börse CoinW, sieht die aktuelle Situation als Warnung. Laut ihm deutet die extreme Kompression auf „die Ruhe vor einem signifikanten Sturm der Volatilität“ hin.

Er weist unter anderem auf negative Funding-Raten hin. Das sind Zahlungen zwischen Händlern, die anzeigen, welche Richtung die Mehrheit des Marktes erwartet. Sind diese negativ, wetten mehr Händler auf einen Rückgang. Achkar glaubt, dass dies in Kombination mit saisonalen Effekten und dem Zufluss von Geld durch börsengehandelte Fonds (ETFs) die Chancen auf einen Aufwärtstrend erhöht.

Glassnode: Geringere Volatilität ist Teil des Bitcoin-Wachstums

Nicht jeder sieht es so schwarz-weiß. Forscher von Glassnode, darunter CryptoVizArt, argumentieren, dass die abnehmende Volatilität einfach mit dem Wachstum von Bitcoin über die Jahre zusammenhängt. Je größer der Markt wird, desto weniger heftig sind die relativen Schwankungen. „Dies ist kein Signal, sondern eine normale Entwicklung ohne vorhersagenden Wert“, sagt er.

September ist in der Kryptowelt oft als ein schwacher Monat bekannt, während Oktober häufig Gewinne bringt. Unter Investoren zirkuliert seit Jahren der Begriff „Uptober“, der auf die positiven Ergebnisse in zehn der letzten zwölf Oktobermonate hinweist.

Bitcoin oft grün in „Uptober“ – Quelle: CoinGlas

Dennoch gehen die Meinungen darüber auseinander, was diesmal passieren wird. Analyst Tony Sycamore von IG Group meint, dass Bitcoin noch Zeit benötigt, um „die überkauften Niveaus von früher in diesem Jahr abzubauen“. Damit deutet er an, dass eine Korrektur nicht ausgeschlossen ist, bevor Raum für neue Anstiege entsteht.

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