Der Bitcoin (BTC) Kurs ist am Dienstag unter die psychologische Marke von 100.000 US-Dollar gefallen. Damit erreichte die Kryptowährung den tiefsten Stand seit Juni. Der plötzliche Einbruch wird von makroökonomischen Turbulenzen, Zinssorgen und einer Schockwelle von ETF-Abflüssen befeuert.

Angst dominiert den Kryptomarkt

Der BTC-Kurs tauchte kurzzeitig auf 99.913 US-Dollar ab, erholte sich aber leicht auf 101.000 US-Dollar zum Zeitpunkt des Schreibens. Der Rückgang von mehr als fünf Prozent folgte, nachdem die Unterstützung um 104.000 US-Dollar durchbrochen wurde, was unter Händlern die Furcht vor weiteren Verlusten schürte.

Auch Altcoins wie Ethereum (ETH) und Solana (SOL) mussten Einbußen von mehr als fünf Prozent hinnehmen. Krypto-Aktien wie MicroStrategy, Coinbase und Robinhood fielen um mindestens drei Prozent.

Trump-Zölle und Zinssorgen setzen Bitcoin schwer zu

Die Abwärtsbewegung begann am 10. Oktober, als Donald Trump als Reaktion auf chinesische Handelsbeschränkungen drastische Importzölle von 100 Prozent ankündigte. Seitdem ist der BTC-Kurs weit unter das vorherige Tief gefallen, trotz Signalen einer Entspannung in den Handelsbeziehungen zwischen China und den USA.

Auch die US-Notenbank trägt zum negativen Sentiment bei. Die Federal Reserve senkte den Leitzins zwar um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,75–4 Prozent, doch Fed-Chef Jerome Powell stellte klar, dass vorerst nicht mit weiteren Senkungen zu rechnen ist. Er sagte, die Inflation sei „nicht so weit“ vom Zwei-Prozent-Ziel entfernt, betonte jedoch, dass für Dezember noch keine Entscheidung gefallen sei.

Zinssorgen treiben den Dollar nach oben – traditionell schlechte Nachrichten für nicht verzinsliche Anlagen wie Bitcoin.

Technische Signale deuten auf Schwäche hin

Technische Analysten sehen, dass Bitcoin Mühe hat, über dem 200-Tage-Durchschnitt zu bleiben. Diese Marke ist als langfristiger Indikator entscheidend. Die nächste wichtige Unterstützung liegt bei rund 96.000 US-Dollar. Erst bei einem Ausbruch über 111.000 US-Dollar sehen Experten wieder Luft nach oben.

Unterdessen kippt die Marktstimmung. Der Fear-and-Greed-Index drehte am Montag auf „extreme Angst“, nachdem er in der Vorwoche noch neutral war. Auch das offene Interesse an Bitcoin-Futures ist seit Oktober um rund 30 Prozent gesunken.

Saylor kauft weiter – Hoffnung auf Inflationsdaten

Es gibt jedoch auch Lichtblicke. Das von Michael Saylor mitgegründete Unternehmen Strategy kaufte zwischen dem 27. Oktober und dem 2. November weitere 397 BTC zu einem Durchschnittspreis von 114.771 US-Dollar. Ein bescheidener, aber symbolischer Vertrauensbeweis in die langfristige Perspektive.

Alle Augen sind nun auf den US-Inflationsbericht (CPI) gerichtet, der am 13. November erscheint. Fallen die Zahlen besser aus, könnte das neue Spekulationen über Zinssenkungen anheizen — und damit eine mögliche Erholung des Bitcoin-Kurses.

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