US-Banken schlagen Alarm wegen einer Lücke in der neuen Stablecoin-Gesetzgebung. Ihrer Ansicht nach können Emittenten von stablecoins weiterhin über verbundene Parteien Zinsen oder Yield anbieten. Das könnte zu einem massiven Abfluss von Spareinlagen bei traditionellen Banken führen.

Banken fordern strengere Regeln für Stablecoins

Eine Gruppe von Banken unter der Leitung des Bank Policy Institute (BPI) hat den US-Kongress aufgefordert, den GENIUS Act anzupassen. Das Gesetz verbietet Stablecoin-Emittenten, Nutzern Zinsen oder Yield anzubieten, lässt jedoch Raum für Krypto-Börsen und andere Partner, dies indirekt dennoch zu tun.

Nach Ansicht der Banken ermöglicht dieser Umweg es, Sparern, die Stablecoins halten, dennoch Belohnungen anzubieten. Dies würde die Wettbewerbsposition der Banken erheblich unter Druck setzen, warnen sie in einem Schreiben an den Kongress.

‘Bis zu 6,6 Billionen Dollar an Einlagen in Gefahr’

Die Auswirkungen könnten laut der Branche enorm sein. In einer Analyse des US-Finanzministeriums wird dargelegt, dass bis zu 6,6 Billionen Dollar an Bankeinlagen in verzinsliche Stablecoins abwandern könnten. Das würde die Kreditvergabe in der Wirtschaft erheblich behindern, mit höheren Zinsen und weniger verfügbaren Krediten als Folge.

Nach Ansicht der Banken ist dieses Risiko in Zeiten finanzieller Stressphasen am größten, wenn Sparer ihr Geld schnell auf Kryptoplattformen umschichten könnten, die höhere Renditen versprechen. Banken würden dann mit einem Mangel an Kapital zurückbleiben.

Stablecoin-Markt wächst in Richtung 2 Billionen Dollar

Obwohl der Stablecoin-Markt heute noch relativ klein ist, mit einem Gesamtwert von 280,2 Milliarden Dollar, wächst er rasant. Das US-Finanzministerium erwartet, dass dieser Betrag bis 2028 auf 2 Billionen Dollar ansteigen könnte.

Der Markt wird derzeit von Tether (USDT) und USD Coin (USDC) dominiert, mit 165 Milliarden bzw. 66,4 Milliarden Dollar an im Umlauf befindlichen Token.

Die neue Gesetzgebung — der GENIUS Act — wurde am 18. Juli unterzeichnet von Präsident Trump und soll US-amerikanische Stablecoins weltweit wettbewerbsfähiger machen. Doch Kritiker befürchten, dass dieses Wachstum ohne zusätzliche Regeln die Stabilität des Finanzsystems untergraben könnte.

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