Wie lange können Bitcoin und Altcoins noch steigen? Das sagen die Daten

Der Kryptomarkt hat bereits erhebliche Steigerungen erlebt. Unter Investoren wirft dies die Frage auf, ob wir uns in einem Endspurt befinden. Um ein besseres Bild zu erhalten, können wir verschiedene Indikatoren und historische Muster betrachten. Laut einigen Analysten könnte eine Trendwende näher sein, als viele denken.

Was sagt die Vergangenheit?

Laut dem niederländischen Analysten CryptoJelleNL befinden wir uns möglicherweise in der letzten Phase des Bullenmarktes. Er behauptet, dass Bitcoin (BTC) historisch gesehen um den Tag 1064 nach Beginn eines neuen Zyklus seinen Höhepunkt erreicht. Dieser neue Zyklus beginnt, wenn der absolute Tiefpunkt erreicht ist. Für Bitcoin war dies im November 2023, als der Token unter 16.000 Dollar fiel.

 „Wenn sich dieses Muster wiederholt, haben wir noch etwa 55 Tage Bullenmarkt vor uns,“ schreibt Jelle auf X. Altcoins würden dann kurz darauf folgen, mit einem möglichen Höhepunkt rund 100 Tage ab jetzt.

Auch Analyst Rekt Capital sieht Ähnlichkeiten mit früheren Marktphasen. Der vorherige Bullenmarkt dauerte 152 Wochen, ungefähr 1064 Tage. Der aktuelle läuft bereits 144 Wochen. Damit nähert sich auch laut ihm das Ende des Zyklus.

Altseason als Signal des Endstadiums?

Dennoch gibt es nicht nur einen Weg, einen Höhepunkt zu erkennen. Es wird sogar davon abgeraten, sich nur auf ein Signal zu verlassen, da enorm viele Faktoren einen Zyklus beeinflussen. Durch die Kombination verschiedener Indikatoren erhält man ein besseres Bild.

Ein anderes klassisches Muster in Krypto ist, dass der Bullenmarkt mit einer sogenannten Altseason endet. Dies ist eine Periode, in der Altcoins viel schneller steigen als Bitcoin. Diese Bewegung beginnt oft mit der größten Altcoin im Kryptoraum: Ethereum (ETH). Danach folgen andere große Projekte wie Solana (SOL), Cardano (ADA), Chainlink (LINK), usw. Schließlich endet das Fest mit einem explosiven Anstieg kleinerer Token, den sogenannten ‘Small Caps’. Das sind die Münzen mit einer kleinen Marktkapitalisierung.

Um kurzfristig zu sehen, wie es um die Altcoin-Saison steht, kann man sich den Fear and Greed Index anschauen. Dieser Indikator misst das Sentiment unter Investoren durch die Kombination verschiedener Daten, wie Volatilität, Handelsvolumen und Social-Media-Aktivität.

Derzeit steht der Wert bei 50. Das deutet auf einen neutralen Markt hin. Historisch gesehen bedeutet dies, dass der Markt noch nicht überhitzt ist, aber das kann sich schnell ändern bei plötzlichen Steigerungen oder Hype um Altcoins.

Zudem zeigt der Altcoin Season Index von CoinMarketCap, dass derzeit keine Altseason im Gange ist: der Wert steht bei 57. Das bedeutet, dass 57 der 100 größten Münzen in den letzten 90 Tagen besser abgeschnitten haben als Bitcoin. Von einer Altcoin-Saison kann erst gesprochen werden, wenn es 75 oder mehr sind.

Bemerkenswerterweise war das Ende 2024 der Fall. Als Donald Trump die amerikanischen Präsidentschaftswahlen gewann, stieg der Index auf 87. In derselben Periode erreichte Solana seinen bisher höchsten Wert von 293 Dollar.

Gefahr lauert in der Euphorie

Eine andere Methode, um die Temperatur des Marktes zu messen, ist über das bekannte Konzept der ‘Psychologie der Märkte’. Diese Theorie beschreibt, wie Märkte sich oft in ähnlichen emotionalen Mustern bewegen.

Es beginnt meist mit vorsichtiger Hoffnung und Optimismus, was letztendlich in einen Zustand reiner Euphorie übergeht. Ironischerweise ist das gerade das Zeichen, dass ein Crash bevorsteht. In dem Moment, in dem ‘jeder einsteigt’, befinden wir uns oft gefährlich nahe an einem Markt-Höhepunkt.

Die MVRV und Puell Multiple

Es gibt noch viele weitere Indikatoren zu beachten, aber zwei interessante zu erwähnen sind das MVRV-Verhältnis und das Puell Multiple.

Beginnen wir mit dem MVRV-Verhältnis, dieses vergleicht, wie weit der aktuelle Preis von dem durchschnittlichen Kaufpreis der Münzen abweicht. Die Logik dahinter ist klar: Je mehr Investoren auf einem großen Papiergewinn stehen, desto größer wird der Druck zu verkaufen.

Derzeit steht der Wert bei 2,2. Das bedeutet, dass der durchschnittliche Investor mehr als das Zweifache seines Kaufwerts in unrealisierten Gewinnen hat.

Werte über 3 werden oft mit Marktspitzen in Verbindung gebracht. Der Markt ist also hoch bewertet, aber noch nicht extrem.

Und dann das Puell Multiple, das die Einnahmen der Miner mit ihren historischen Durchschnittswerten vergleicht. Wenn diese hoch sind, bedeutet das, dass Miner durch den hohen BTC-Preis außergewöhnlich viel verdienen. Das deutet oft auf einen ungesunden Markt hin, der zu schnell gestiegen ist, bei dem die Produktionskosten und der Verkaufspreis zu weit auseinander liegen.

Der aktuelle Wert liegt bei 1,32. Ein Wert unter 1 deutet oft auf einen Boden hin, während Spitzen über 4 meist mit Marktspitzen zusammenhängen. Auch hier sehen wir also noch Raum nach oben, aber mit abnehmendem Ertrag.

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