Die Krypto-Industrie steckt noch immer in den Kinderschuhen. Im Laufe der Jahre haben wir viele Innovationen gesehen, aber diese waren auch mit den notwendigen Kinderkrankheiten verbunden.

So bleibt der Sektor ein Ort, an dem Kriminelle aktiv sind, trotz zunehmender Regulierung und Professionalisierung über die Jahre. Die niederländische Polizei schlägt nun Alarm über einen neuen Trend, bei dem Kryptokarten eine Rolle spielen.

Mangelnde Aufsicht über Kryptokarten

Die Polizei warnt, dass Kriminelle Kryptokarten verwenden, um Geld zu waschen. Diese Karten scheinen auf den ersten Blick harmlos. Sie sind dazu gedacht, ein wichtiges Problem zu lösen: das einfache und zugängliche Bezahlen mit Krypto für alltägliche Zahlungen.

Sie funktionieren dabei wie normale Zahlungskarten, aber bei jeder Zahlung werden Kryptowährungen automatisch in Euro umgewandelt. Für den Händler fühlt es sich wie eine normale Transaktion an. Aber die Polizei gibt an, dass im Hintergrund die Herkunft des Geldes schwer zu ermitteln ist.

Große, bekannte Unternehmen wie Visa und Mastercard bieten solche Karten an. Dennoch weisen Experten darauf hin, dass dies nicht automatisch bedeutet, dass eine strenge Aufsicht besteht. Aufgrund mangelnder Kontrolle bilden diese Karten das perfekte Werkzeug für Kriminelle. Laut Pim Jansonius von der Polizei ist die weltweite Aufsicht dabei stark unzureichend. Besonders wenn der Kartenherausgeber im Ausland ansässig ist, erweist sich effektive Aufsicht und Durchsetzung als besonders schwierig.

Madelon Vos: ‘Krypto ist nicht kriminell’

Die niederländische Finanzexpertin Madelon Vos nennt die Nachrichten jedoch irreführend. Sie reagierte auf einen Artikel der NOS über die Kryptokarten, der mittlerweile offline genommen wurde. „Wie Bargeld, Gold oder Bankkonten kann Krypto missbraucht werden“, sagt Vos. „Aber das macht es nicht zu einem grundsätzlich kriminellen Produkt.“

Kryptokarten fallen laut Vos einfach unter die bestehende Finanzregulierung, vergleichbar mit normalen Bankkarten, und erfordern fast immer ein KYC-Verfahren (Know Your Customer).

Auch fallen europäische Anbieter unter strenge Gesetzgebung wie MiCA (Markets in Crypto-Assets Regulation) und die WWFT (Gesetz zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung). Wenn Krypto über Kryptokarten, wie die von Visa oder Mastercard, in Euro umgewandelt wird, geschieht dies in der Regel über eine lizenzierte Partei, was gerade für Aufsicht sorgt.

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