Monero (XMR) ist in der Kryptowelt ein alter Hase. Es wurde im April 2014 gegründet und hat seitdem viele Stürme überstanden. Während viele Kryptoprojekte aus jener Zeit inzwischen von der Bildfläche verschwunden sind, ist Monero noch immer aktiv. Zumindest vorerst. Das Netzwerk steht derzeit unter extremem Druck, der möglicherweise die Stabilität und Zuverlässigkeit des gesamten Systems untergräbt.

Monero im Griff einer 51%-Bedrohung

Sergey Ivancheglo, Gründer von Qubic, behauptet, dass sein Mining-Pool inzwischen mehr als 51 Prozent der Hashrate von Monero kontrolliert. Damit hätte er die Macht, Transaktionen rückgängig zu machen und die Blockchain nach eigenem Ermessen neu zu ordnen. Diese Bedrohung sorgt für große Unruhe unter Investoren und setzt den Kurs stark unter Druck.

Diese Behauptung sorgt folgerichtig für eine gewisse Form von Panik in der Community. Das zeigt sich am Kurs. Während die meisten Kryptowährungen in den vergangenen Tagen im Plus waren, verlor XMR innerhalb von 24 Stunden 5,4 Prozent. Über den vergangenen Monat beträgt der Verlust sogar fast 25 Prozent. 

Das datenschutzorientierte Monero ist für seine anonymen Transaktionen bekannt, doch gerade dieser Fokus auf Privatsphäre macht es schwierig zu überprüfen, ob Qubic tatsächlich die Mehrheit der Rechenleistung besitzt.

Der CTO von Ledger, dem Unternehmen hinter der gleichnamigen Hardware-Wallet, schreibt auf X, dass derzeit faktisch eine Situation vorliegt, in der eine Blockchain mit einer Marktkapitalisierung von 300 Millionen Dollar die Kontrolle über ein Netzwerk hat, das 6 Milliarden Dollar wert ist.

Seiner Einschätzung nach kostet es Qubic schätzungsweise 75 Millionen Dollar pro Tag, den 51%-Angriff aufrechtzuerhalten. Diese gigantische Summe ist nötig, um die enorme Menge an Rechenleistung zu finanzieren, die erforderlich ist, um mehr als die Hälfte des Monero-Netzwerks zu kontrollieren. Das bedeutet, dass der Angreifer fortlaufend enorme Mengen an CPU-Kapazität mieten oder einsetzen muss, was extrem kostspielig ist. Gelingt es jedoch, kann Qubic davon enorm profitieren.

Der offizielle X-Account von Qubic reagierte auf die gesamte mediale Aufmerksamkeit, die er erhält. Bemerkenswerterweise bestreiten sie die Anschuldigungen weder noch bestätigen sie sie. Sie geben jedoch an, dass zu einem späteren, „passenden Zeitpunkt“ vollständige Details bekanntgegeben werden. Zudem betonen sie, dass das „Monero-Experiment“ genau nach Plan verläuft.

Früherer Angriff vorübergehend abgewehrt

In der vergangenen Woche wurde Qubic durch einen sechs Stunden andauernden DDoS-Angriff vorübergehend zurückgedrängt. Die Rechenleistung des Projekts stürzte dabei von 2,6 auf 0,8 Gigahashes pro Sekunde ab, wodurch ein möglicher Übernahmeversuch unmöglich wurde. Dennoch scheint Qubic entschlossen, seinen Griff auf das Netzwerk weiter auszudehnen.

Qubic führt seit Monaten eine aggressive Kampagne, um mehr Mining-Kapazität anzuziehen. Über den sogenannten RandomX-Algorithmus wird Monero mit CPUs gemined. Die Erträge in XMR werden direkt in Tether (USDT) umgewandelt, um anschließend die eigenen QUBIC-Token zurückzukaufen und zu vernichten. Das sorgt für einen deflationären Effekt und lässt den Wert des eigenen Tokens steigen.

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