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Krypto-Analysten: Verkaufsdruck auf Bitcoin durch Mt. Gox wird viel geringer ausfallen als erwartet

Wie gestern berichtet, beginnt Mt. Gox Anfang Juli mit den Rückzahlungen an seine Kunden. Mt. Gox ging 2014 in Konkurs und schuldet seitdem fast 200.000 Bitcoins an Kunden. Dies entspricht heute fast 10 Milliarden Dollar in Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH).

Die Nachricht verursachte gestern Panik, wodurch der Bitcoin-Kurs unter 59.000 Dollar fiel. Es besteht die Befürchtung, dass ein großer Teil dieser zurückgezahlten Bitcoins auf den Markt kommt, verkauft wird und die Preise weiter sinken lässt. Experten zufolge ist diese Angst jedoch unbegründet.

Analysten machen sich wenig Sorgen

2014 wurde Mt. Gox von einem Hack getroffen, bei dem 850.000 BTC verloren gingen. Die Börse ging in Konkurs und Gläubiger warten seitdem mehr als zehn Jahre auf Rückzahlungen. Ab nächster Woche erhalten sie endlich ihre Bitcoins zurück. Einige Investoren befürchten, dass dieses Ereignis erheblichen Druck auf den Kurs ausüben wird.

Analysten denken jedoch, dass diese Angst unbegründet ist. Erstens finden die Auszahlungen schrittweise statt, wodurch die Auswirkungen auf den Markt begrenzt sein werden. Tony Sycamore, ein Analyst bei IG Markets, sagt, dass der Markt diese Mt. Gox-Verkäufe bereits im Preis eingepreist hat. „Die Auszahlungen stehen schon sehr lange bevor“, so Sycamore.

Auch Alex Thorn von Galaxy hat Zweifel an der Auswirkung der Rückzahlungen. Er erwartet nämlich nicht, dass alle Bitcoins sofort auf den Markt kommen. Darüber hinaus glaubt er, dass der Großteil der Gläubiger ihre Bitcoins überhaupt nicht verkaufen möchte.

Auf X sagt Thorn, dass maximal 65.000 der insgesamt 140.000 Bitcoins auf den Markt kommen könnten. 75 Prozent der Gläubiger kommen nämlich für frühzeitige Zahlungen in Frage, was 95.000 BTC entspricht. Von dieser Menge sind 30.000 BTC an nicht-reguläre Gläubiger geschuldet. Das bedeutet, dass nur 65.000 BTC an reguläre Gläubiger ausgezahlt werden.

Gläubiger haben „diamond hands“

Laut Thorn wollen die meisten regulären Gläubiger ihre Bitcoins überhaupt nicht verkaufen. Er nennt diese Gläubiger „langfristige, technikaffine Bitcoiner“, die bereits 2014 in Bitcoin investierten. Warum sollten sie jetzt, wo der Kurs viel höher ist, plötzlich alle ihre Coins verkaufen? Außerdem wird die Steuer auf diese Verkäufe ein großes Abschreckungsmittel sein.

Thorn denkt jedoch, dass der Effekt auf den Kurs von Bitcoin Cash (BCH) wesentlich größer sein könnte. Dieser Markt hat nämlich viel weniger Liquidität als der von Bitcoin. Die Wahrscheinlichkeit, dass Gläubiger großen Wert auf ihre BCH-Token legen, ist ebenfalls gering, sodass sie eher geneigt sind, diese zu verkaufen.

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