Ist der Bullenmarkt vorbei oder hat er noch gar nicht begonnen? Diese Frage spaltet den Kryptomarkt mehr denn je. Während einige am bekannten Vierjahresmuster rund um das Bitcoin-Halving festhalten, verweisen andere auf Signale, die nicht dazu passen. Einer von ihnen ist der Analyst Sykodelic, der behauptet: „Dies ist kein Bärenmarkt.“

‚Der Vierjahreszyklus ist eine Lüge‘, sagt Analyst

Der bekannte Analyst Sykodelic erklärt auf X, dass der Vierjahreszyklus von Bitcoin (BTC) nichts weiter als ein hartnäckiger „Mythos“ ist. Seiner Ansicht nach ist es nicht das Halving, das den Markt strukturiert, sondern es geht vielmehr um breitere wirtschaftliche Zyklen, insbesondere Liquidität und den sogenannten Konjunkturzyklus.

Laut dem Analysten gab es nie eine Regel, dass sich Bitcoin alle vier Jahre identisch verhalten muss. Die Vorstellung, dass der Preis immer zu festen Zeitpunkten Höchststände erreicht, stimmt seiner Meinung nach einfach nicht. „Es gab nur zwei echte ‚Vierjahreszyklen‘, und auch diese wurden hauptsächlich von Zentralbanken getrieben“, so der Analyst in einem ausführlichen Beitrag auf X.

Um zu verstehen, warum der Vierjahreszyklus möglicherweise nicht mehr relevant ist, ist es wichtig zu wissen, was dieser Zyklus genau beinhaltet. Der Vierjahreszyklus, auch als Halving-Zyklus bekannt, geht davon aus, dass Bitcoin ungefähr alle vier Jahre einen festen Preiszyklus durchläuft.

Dieser Zyklus wird durch die Halbierung der Belohnung für Miner gesteuert, ein Ereignis, das alle vier Jahre stattfindet.

Historisch führte dieses Muster zu einem Allzeithoch etwa 500 bis 550 Tage nach dem Halving, gefolgt von einer scharfen Korrektur. Auch diesmal scheint sich dieses Muster zu bewahrheiten: Das Halving fand im April 2024 statt und im Oktober 2025 erreichte Bitcoin seinen Höchststand von etwas mehr als 126.000 Dollar.

Sykodelic: Wir stehen erst am Anfang

Der Analyst Sykodelic ist der Ansicht, dass wir uns nicht am Ende eines Bullenmarktes befinden, sondern vielmehr in einer frühen Phase eines neuen Aufwärtstrends. Das ergibt sich seiner Meinung nach aus mehreren abweichenden Signalen im Vergleich zu früheren Zyklen. So erreichte Bitcoin dieses Mal bereits ein Allzeithoch vor dem Halving – etwas, das zuvor nie geschah.

Außerdem scheint das Jahr 2025, das letzte Jahr des vermeintlichen Vierjahreszyklus, erstmals seit 2011 ein rotes Jahr zu werden. Es gab keinen parabolischen Endspurt, keine klaren überkauften Signale und auch keine klassischen Indikatoren für einen Markthöhepunkt.

Auffällig ist auch, dass Bitcoin in einer Zeit schrumpfender Liquidität relativ stark performte – ein Novum. Schrumpfende Liquidität bedeutet, dass weniger Geld im Umlauf ist, oft als Ergebnis der Politik der Zentralbanken. So hielt die Federal Reserve (Fed) in letzter Zeit die Zinsen hoch und es wurde kaum neues Geld in den Markt gepumpt.

Laut Sykodelic erklärt dies, warum viele Analysten das aktuelle Marktstadium falsch interpretieren. Die Betonung auf das Halving lenkt vom Wesentlichen ab: den Geldströmen und dem Wirtschaftswachstum.

Die Rolle der makroökonomischen Zyklen

Der Analyst weist darauf hin, dass Bitcoin historisch gesehen stark mit den weltweiten Liquiditätsniveaus korreliert ist. In früheren Bullenmärkten stieg der BTC Kurs, sobald Zentralbanken Geld in den Markt pumpten. Dieses Muster fehlt nun weitgehend, was seiner Meinung nach erklärt, warum wir bisher keinen explosiven Anstieg gesehen haben.

Im Dezember wurden wichtige Schritte in Richtung einer lockereren Geldpolitik unternommen. Am 1. Dezember machte die amerikanische Zentralbank Schluss mit der Verknappungspolitik, auch bekannt als Quantitative Tightening (QT). Das bedeutet, dass die Fed aufgehört hat, ihre Bilanz abzubauen, was der Liquidität im Finanzsystem direkt zugutekommt.

Nur elf Tage später, am 12. Dezember, begann die Fed mit dem Kauf kurzfristiger US-Staatsanleihen im Wert von 40 Milliarden Dollar. Dies ist eine Form der expansiven Geldpolitik, die dazu dient, die Geldmärkte zu stabilisieren und die Finanzierungsbedingungen zu erleichtern.

Auch andere Daten stützen laut ihm diese Sichtweise. Diagramme wie ETH/BTC, die BTC-Dominanz und der Gesamtwert aller Altcoins (TOTAL3) – die gemeinsame Marktkapitalisierung aller Altcoins ohne Bitcoin und Ethereum (ETH) – deuten auf eine Konsolidierungsphase hin statt auf ein Ende des Zyklus.

Dennoch Grund für ein Bärenmarkt-Szenario

Obwohl es gut möglich ist, dass es noch zu einem Höhepunkt auf dem Kryptomarkt kommt, ist der Vierjahreszyklus damit noch nicht vom Tisch. Vorerst folgt Bitcoin nämlich weiterhin seinem historischen Muster. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber.

2026 verspricht auf jeden Fall ein besonderes Jahr zu werden, in dem sich zeigen wird, welche der beiden Theorien Bestand hat.

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