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Der Goldpreis ist in dieser Woche auf ein neues Rekordhoch von über 4.200 US-Dollar je Feinunze gestiegen. Das Edelmetall klettert seit Monaten und hat in diesem Jahr bereits um 61 Prozent an Wert zugelegt. Der Ansturm auf Gold sorgt weltweit für auffällige Szenen: In Sydney standen am Donnerstag lange Schlangen vor einem Goldhändler – Bilder wie bei einem Bank-Run.

Nach Angaben australischer Medien reichte die Schlange zur Mittagszeit über 60 Meter. Kunden gaben an, dass sie wegen des fallenden Werts des US-Dollars, der hohen Inflation und des Misstrauens gegenüber Finanzinstituten lieber physisches Gold in den Händen halten.
Der Preisanstieg liegt nicht nur an den Verbrauchern. Zentralbanken weltweit kaufen seit Monaten verstärkt Gold, oft zulasten von US-Staatsanleihen. Laut Ökonom Mohamed El-Erian macht Gold erstmals seit 1996 einen größeren Anteil an den Zentralbankreserven aus als US-Staatsanleihen. Inzwischen steht Gold für mehr als ein Viertel der weltweiten Reserven.
Diese Verschiebung zeigt, wie groß die Sorgen um die Tragfähigkeit des aktuellen Währungssystems und um die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung sind.
Analysten von The Kobeissi Letter stellen fest, dass Gold, Silber und Bitcoin inzwischen alle zu den zehn größten Anlageklassen der Welt gehören. Das sind durchweg Vermögenswerte, die Anleger als ‘Safe Havens’ betrachten: wertbeständig in Zeiten, in denen Aktien oder Anleihen unter Druck stehen.
Der US-Dollar erlebt unterdessen sein schwächstes Jahr seit 1973. Der Vertrauensverlust in traditionelle Währungen führt zu einer höheren Nachfrage nach knappen Gütern wie Edelmetallen und digitalen Währungen.
Bitcoin, häufig als ‘digitales Gold’ bezeichnet, folgt in gewisser Weise einem ähnlichen Pfad. Die Kryptowährung hat ein festes Angebot und ist gegen Zensur immun – Eigenschaften, die Gold ähneln. Doch weil die Marktkapitalisierung von Bitcoin mit rund 2,2 Billionen US-Dollar noch etwa 13-mal kleiner ist als die von Gold, bleibt der Kurs anfälliger für heftige Schwankungen.
Nach dem Marktcrash vom vergangenen Freitag liegt Bitcoin weiterhin 8,8 Prozent im Minus, während einige kleinere Kryptowährungen sogar mehr als 90 Prozent ihres Werts eingebüßt haben. Befürworter sehen darin den Beleg, dass sich Bitcoin relativ besser hält, Kritiker hingegen meinen, die Währung erfülle ihr Versprechen als stabile Wertaufbewahrung nicht.
Einer dieser Kritiker ist der Ökonom Peter Schiff, der seit Jahren vor Bitcoin warnt. Seiner Ansicht nach zeige der Rückgang des Bitcoin-Kurses gegenüber der Gold-Rally, dass der Bullenmarkt bei Krypto vorbei sei.
Ob es um Verbraucher in den Läden geht oder um Zentralbanken, die Gold aufstocken – die Bewegung weist auf eine größere Entwicklung hin: Anleger suchen massenhaft nach Alternativen zu traditionellen Währungen und Anleihen. Gold profitiert davon am stärksten, doch auch Bitcoin und Silber bleiben Teil der Suche nach wertbeständigen Anlagen in Zeiten monetärer Unsicherheit.
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