Gold erlebt sein bestes Jahr seit den 1970er-Jahren: Was treibt den rätselhaften Höhenflug?

Der Goldpreis erlebt 2025 einen beispiellosen Anstieg. Der Wert des Edelmetalls ist seit Januar bereits um mehr als 50 Prozent gestiegen – damit steuert dieses Jahr auf das beste seit 1979 zu. Damit festigt Gold erneut seinen Status als wertvollster und verlässlichster Vermögenswert der Welt. In diesem ausführlichen Artikel tauchen wir tiefer in die Gründe hinter der historischen Gold-Rally ein, deren Zeugen wir in diesem Jahr sind.

Gold bricht Rekorde und verdoppelt sich seit 2023

Laut Daten von Curvo hat Gold seit Anfang 2023 seinen Wert mehr als verdoppelt. Der Preisanstieg bedeutet, dass Gold, gemessen in Euro und US-Dollar, nahezu alle anderen Anlageklassen übertrifft – darunter Aktien, Immobilien und sogar Bitcoin (BTC).

Damit bestätigt es seinen Ruf als wertvollstes Asset der Welt. Gold ist ein Wertspeicher, der seit Jahrtausenden – unabhängig von Konjunkturzyklen oder geldpolitischen Änderungen – außerordentlich wertvoll ist.

Die Stärke von Gold ist historisch tief verankert. In nahezu allen Epochen der Menschheitsgeschichte diente Gold als Fundament des globalen Finanzsystems. Bis weit ins 20. Jahrhundert waren Währungen sogar direkt an Gold gekoppelt, was monetäre Stabilität gewährleistete. In den 1970er-Jahren lösten die meisten Länder diese Bindung jedoch, um mehr politischen Spielraum zu gewinnen. Seither schwankt der Goldpreis frei am Markt, doch seine Rolle als Wertspeicher und Symbol der Sicherheit ist im Grunde nie verschwunden.

Zurück zum Hier und Jetzt: Der Marktwert von Gold ist innerhalb von nur 45 Tagen um satte 4,77 Billionen US-Dollar angewachsen. Dieser Betrag ist fast doppelt so groß wie die gesamte Marktkapitalisierung von Bitcoin, was das Ausmaß der jüngsten Zuflüsse in den Goldmarkt unterstreicht. Damit ist die gesamte Marktkapitalisierung von Gold nun auf fast 27 Billionen US-Dollar gestiegen. 

Zentralbanken stocken Reserven auf – vor dem Hintergrund globaler Schuldenängste

Im vergangenen Jahr hat Gold zunehmend Liquidität aufgesaugt. Doch was erklärt diesen gewaltigen Aufschwung?

Darauf gibt es keine einfache Antwort. Es gibt jedoch mehrere klare Faktoren. Während anfangs vor allem geopolitische Spannungen – wie die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten – die Nachfrage antrieben, scheint die aktuelle Rally zunehmend von strukturellen Sorgen über die weltweite Schuldenlast getrieben zu sein. Vor allem in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Japan und Frankreich geraten die Staatsschulden massiv außer Kontrolle, was das Vertrauen in traditionelle Währungen untergräbt.

Die anhaltende Kauflaune der Zentralbanken unterstreicht diesen Trend. Weltweit sind die Goldreserven der Notenbanken inzwischen auf über 4 Billionen Euro gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Länder wie China, Indien und die Türkei haben ihre Käufe in den vergangenen Monaten deutlich erhöht.

Laut Ökonomen tun sie dies, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und sich besser gegen Währungsinstabilität und Sanktionsrisiken abzusichern.

Der bekannte Ökonom Peter Schiff warnte diese Woche, wie wir zuvor berichteten, dass der beispiellose Anstieg des Goldpreises möglicherweise ein Vorbote einer breiteren Finanzkrise ist. Seine Analyse deutet darauf hin, dass die Gold-Rally nicht bloß ein Symptom von Marktoptimismus ist, sondern eher ein Signal für zugrunde liegende Schwächen in der Weltwirtschaft.

“Die Gold‑Rally 2025 deutet wahrscheinlich auf eine bevorstehende Krise rund um den US‑Dollar und Staatsanleihen hin, die die Finanzkrise von 2008 wie einen netten Schulausflug erscheinen lassen wird”, so der Goldbug.

Gold als ultimatives Sicherheitsnetz in einem fragilen wirtschaftlichen Umfeld

Neben der Schuldenproblematik spielt auch die politische Lage in den Vereinigten Staaten eine Rolle beim jüngsten Preisanstieg. Der amerikanische ‘Shutdown’ hat sämtliche politischen Vorgänge innerhalb der US-Regierung zum Stillstand gebracht.

Der Shutdown, der auf politische Uneinigkeit über Haushaltsfragen folgte, hat Anleger erneut in Richtung Gold getrieben. In Zeiten, in denen die Weltwirtschaft mit zunehmender Volatilität zu kämpfen hat, genießen Gold und andere Edelmetalle weiterhin den Vorzug gegenüber risikoreicheren Anlagen.

Das anhaltende Interesse an Gold zeigt, dass das Metall trotz jahrtausendelanger Bedeutung nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat. In einer Zeit, in der digitale Vermögenswerte wie Bitcoin als das „neue Gold“ präsentiert werden, zeigt das Edelmetall, dass nicht einmal Bitcoin ein ernsthafter Konkurrent sein muss.

Die Kombination aus geopolitischen Spannungen, wachsenden Schulden und schwindendem Vertrauen in Fiatwährungen schafft einen „perfekten Sturm“, in dem Gold erneut seine traditionelle Rolle erfüllt: die der ultimativen Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit.

Mit einem Kursanstieg von über 50 Prozent im Jahr 2025 und einer Verdopplung seit 2023 scheint Gold erneut den Maßstab dafür zu setzen, was Wert wirklich bedeutet. In einer Welt, die sich zunehmend auf Schulden und digitales Vertrauen stützt, bleibt Gold das Symbol greifbarer, unveränderlicher Sicherheit.

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