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Sie sind jung, brillant und Absolventen des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Doch nun stehen die beiden Brüder in Manhattan vor Gericht – unter dem Verdacht, 25 Millionen Dollar in Krypto gestohlen zu haben.
Am Bundesgericht in Manhattan haben gestern die Eröffnungsplädoyers im Verfahren gegen die Brüder James (29) und Anton (25) Peraire-Bueno begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, 2023 über 25 Millionen Dollar durch einen umstrittenen Angriff auf die Blockchain von Ethereum (ETH) erbeutet zu haben.
Im Kern geht es um eine umstrittene Technik. Den Brüdern gelang es, die Reihenfolge von Transaktionen auf der Blockchain von Ethereum (ETH) zu verändern. Vereinfacht gesagt: Sie sahen, welche Transaktionen anstanden, und platzierten ihre eigenen davor oder danach, wenn es ihnen nützte. Diese Vorgehensweise ist als Maximal Extractable Value (MEV) bekannt.
Die Brüder nutzten automatisierte Software, um ihren Plan umzusetzen. Auffällig ist, dass sie es auf andere zwielichtige Händler abgesehen hatten, die ihrerseits MEV-Strategien einsetzten.
Sie zielten gezielt auf sogenannte Sandwich-Bots. Im April 2023 sollen die Brüder eine Reihe kleiner Transaktionen aufgesetzt haben, um diese Bots in die Falle zu locken. Einer dieser Bots gab fast 5 Millionen Dollar aus, um sich vor eine Transaktion von weniger als 700 Dollar zu schieben – genau wie von den Brüdern geplant.
Der Prozess spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der noch immer nur begrenzt regulierten Kryptobranche. Das Bundesgericht in Manhattan muss bestimmen, wo die Grenze zwischen cleverem Code und strafbarem Betrug verläuft.
Nach Darstellung ihrer Anwälte handelten James und Anton innerhalb der Grenzen eines unregulierten Systems, in dem ihre Gegenparteien selbst aggressive und manipulative Strategien anwandten. Die Verteidigung führt an, die Bots hätten ihre Positionen „freiwillig“ aufgegeben und die Brüder seien ihnen in einem Spiel ohne klare Regeln schlicht überlegen gewesen.
Ein wichtiger Teil ihrer Verteidigung ist der Hinweis, dass sie sich gezielt gegen andere MEV-Händler richteten. „Wir haben lediglich clever die Praktiken von Akteuren ausgenutzt, die selbst bereits manipulative, wenn auch nicht illegale, Methoden anwandten“, heißt es in ihrer Erklärung.
Die Staatsanwaltschaft bezeichnet das jedoch schlicht als Diebstahl – ungeachtet des technischen Kontexts. Sie verweist unter anderem auf Suchanfragen von Anton wie „Gefängnis oder Zelle schlimmer“ und „wo bewahren Kriminelle ihre Dollars auf“ als Beleg für ein Schuldbewusstsein. Der schwerste Anklagepunkt könnte zu bis zu zwanzig Jahren Haft führen.
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