Bitcoin (BTC) und der gesamte Kryptomarkt erlebten gestern einen der schärfsten Einbrüche seit Monaten. Binnen 24 Stunden wurden über 230 Milliarden Dollar an Wert ausgelöscht, während Anleger massenhaft den sicheren Hafen suchten. Was ist los? Müssen wir uns Sorgen machen?

Angstbarometer auf Tiefstand

Der sogenannte Fear & Greed Index, ein Gradmesser, der die Marktstimmung unter anderem anhand von Volatilität, Handelsvolumen und Online-Trends misst, stürzte auf einen Wert von 22 ab. Das gilt als „extreme Angst“ und ist der niedrigste Stand seit Anfang April.

Extreme Angst am Kryptomarkt. Quelle: CoinMarketCap

Laut CoinMarketCap fiel die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammen von 3,78 Billionen auf 3,54 Billionen Dollar. Das entspricht einem Minus von 6 Prozent an nur einem Tag.

Nicht nur Krypto, auch die traditionellen Finanzmärkte zeigten Nervosität. Nach einem kräftigen Rückgang am Donnerstag starteten die US-Börsen gestern schwach, konnten sich letztlich aber wieder erholen.

Der breiter gefasste Fear & Greed Index für Aktien fiel sogar auf 22, was als „extreme Angst“ gilt. Gründe sind Sorgen um die Kreditmärkte, die verwundbare Position regionaler Banken in den USA und zunehmende Spannungen zwischen den USA und China.

Deutliche Verluste bei den großen Coins

Bitcoin, die größte Kryptowährung am Markt, fiel um fast 6 Prozent auf 103.600 Dollar. Ethereum verlor 8 Prozent und notiert bei rund 3.700 Dollar. Andere große Coins wie BNB, Chainlink und Cardano gaben 9 bis 12 Prozent nach. Solana und XRP rutschten um mehr als 7 Prozent ab.

Trotz des kräftigen Kurssturzes blieb die Zahl der Zwangsliquidationen – Positionen, die automatisch geschlossen werden, weil Anleger mit geliehenem Geld handeln – diesmal begrenzt. Laut Daten von CoinGlass belief sie sich am Freitag auf rund 556 Millionen Dollar – ein Bruchteil der mehr als 20 Milliarden Dollar, die in der Vorwoche verdampften.

Auch NFTs und Fonds unter Druck

Nicht nur die großen Kryptowährungen, sondern auch andere Bereiche des Marktes gerieten unter Druck. Memecoins, bekannt für ihre Volatilität und ihren oft spekulativen Charakter, verloren über 30 Prozent ihres Wertes. Der Markt für digitale Sammlerstücke (NFTs) fiel erneut unter die Marke von 5 Milliarden Dollar – ein Niveau, das seit Juli nicht mehr gesehen wurde.

Anlagefonds, die direkt in Bitcoin und Ether investieren, die sogenannten Spot-ETFs, verzeichneten am Donnerstag ebenfalls deutliche Abflüsse: mehr als eine halbe Milliarde Dollar bei Bitcoin-Fonds und über 56 Millionen bei Ethereum-Fonds.

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