Ein hochentwickelter Cyberangriff, ausgeführt von einer Gruppe, die vom Sicherheitsunternehmen Koi Security „Greedybear“ genannt wird, hat Kryptowährungen im Wert von über einer Million Dollar erbeutet. Die Kriminellen kombinierten drei Angriffsmethoden: bösartige Browsererweiterungen, Malware und Fake-Websites.

Forscher Tuval Admoni von Koi Security nennt es „Kryptodiebstahl im industriellen Maßstab“. Insgesamt wurden mehr als 650 schädliche Tools eingesetzt, alle darauf ausgerichtet, Daten aus digitalen Wallets zu stehlen.

Bösartige Browsererweiterungen in Firefox

Greedybear veröffentlichte mehr als 150 betrügerische Erweiterungen im Firefox-Marktplatz, getarnt als beliebte Wallets wie Metamask, Tronlink, Exodus und Rabby Wallet. Die Kriminellen verwendeten zunächst legitimen Code, um die Überprüfung des Webstores zu bestehen.

Nach der Genehmigung wurden die Erweiterungen mit bösartigem Code angepasst, der Anmeldedaten direkt aus gefälschten Wallet-Oberflächen stehlen konnte. Dank bestehender positiver Bewertungen vertrauten viele Nutzer den Erweiterungen.

Malware und Ransomware gegen Krypto-Wallets

Neben den Browserangriffen verbreitete die Gruppe fast 500 Arten von Malware. Darunter waren Credential-Stealer wie LumMasterStealer und Ransomware-Varianten wie Luca Stealer.

Die Malware wurde vor allem über russische Websites mit illegaler oder gecrackter Software verbreitet, wodurch viele Nutzer unwissentlich infiziert wurden.

Fake-Websites locken Krypto-Investoren

Der dritte Angriffsvektor bestand aus professionell gestalteten Fake-Websites, die sich als Anbieter von Wallets, Hardware-Geräten oder Reparaturdiensten ausgaben. Anstelle einfacher Phishing-Seiten nutzten die Kriminellen polierte Landingpages.

Ein zentraler Server fungierte als Command-and-Control-Hub für die Verwaltung gestohlener Daten, die Koordination von Ransomware-Angriffen und die Steuerung der betrügerischen Websites.

KI beschleunigt eine neue Generation von Cyberangriffen

Laut Koi Security enthielt der Angriffscode Hinweise darauf, dass Teile mit KI generiert worden waren. Das ermöglichte eine schnelle Skalierung und die Entwicklung neuer Angriffsformen.

Deddy Lavid, CEO des Cybersicherheitsunternehmens Cyvers, warnt: „Das Klonen populärer Wallet-Plugins, das Aufblähen von Bewertungen und das anschließende Ersetzen durch Malware ist ein wachsendes Problem. Nutzer sollten besonders wachsam sein.“

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