Der amerikanische Börsenbetreiber Cboe Global Markets möchte neue Terminkontrakte für Bitcoin und Ethereum anbieten. Es handelt sich um sogenannte „continuous futures“ mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Die Einführung ist für den 10. November geplant, vorausgesetzt, die Regulierungsbehörden geben grünes Licht.

Was sind Terminkontrakte?

Ein Terminkontrakt (futures) ist eine Vereinbarung, ein bestimmtes Produkt, wie Getreide, Öl oder in diesem Fall eine Kryptowährung, zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Sie werden oft von Investoren verwendet, die auf Preissteigerungen spekulieren oder sich gegen Schwankungen absichern wollen.

Weniger Ärger mit dem Rollen

Traditionelle Terminkontrakte laufen meist nur einige Monate. Wer seine Position halten möchte, muss immer einen neuen Vertrag abschließen: das sogenannte „Rollen“.

Die neuen Cboe-Kontrakte haben eine Laufzeit von zehn Jahren. Das soll das Investieren einfacher machen für Parteien, die weiter in die Zukunft schauen möchten.

Cboe betont, dass diese Kontrakte den sogenannten „perpetual futures“ sehr ähnlich sind. Diese sind besonders beliebt auf nicht-amerikanischen Kryptobörsen und haben eigentlich gar kein Enddatum.

Cash statt Münze

Die neuen Verträge werden nicht in Bitcoin oder Ether selbst ausgezahlt, sondern in Dollar. Das nennt man „cash settlement“. Der Wert wird an den aktuellen Marktpreis der Kryptowährungen gekoppelt.

Laut dem Marktforscher Kaiko machen perpetual futures mittlerweile 68 Prozent des gesamten Handelsvolumens mit Bitcoin aus. Das gesamte offene Handelsvolumen in solchen Kontrakten belief sich in diesem Jahr auf über 876 Milliarden Dollar.

Anzahl angebotener Perpetuals beträgt $876 Milliarden. Quelle: CoinMarketCap

Wettbewerb in den USA

Cboe ist nicht der Erste, der solche Produkte auf den amerikanischen Markt bringt. Im April bot Bitnomial als Erster perpetual futures an. Im Juli folgte Coinbase mit sogenannten Nano-Kontrakten, kleineren Varianten für Bitcoin und Ethereum.

Dass Cboe nun mit diesem Produkt kommen kann, liegt auch an einer lockereren Haltung der amerikanischen Regulierungsbehörden unter der Regierung Trump. Frühere Vorschläge für ähnliche Produkte wurden noch abgelehnt.

Es zeigt jedenfalls, dass die Finanzprodukte rund um Bitcoin erwachsener werden. Das ist in der Regel ein gutes Zeichen für eine finanzielle Anlage.

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