Der brasilianische Abgeordnetenkammer hält am 20. August zum ersten Mal eine öffentliche Anhörung über einen Gesetzesvorschlag ab, der Bitcoin (BTC) zu den nationalen Reserven hinzufügen möchte. Der Plan kommt zu einem Zeitpunkt, an dem weltweit immer mehr Länder Bitcoin als strategisches Vermögen betrachten.

Bitcoin als strategische Reserve

Der Vorschlag, bekannt als Bill 4501/2024, wurde von dem Parlamentsmitglied Eros Biondini eingereicht. Er möchte, dass die Zentralbank und das Finanzministerium gemeinsam eine Bitcoin-Reserve aufbauen, mit einem Maximum von fünf Prozent der internationalen Reserven. Die Lagerung würde in einer sogenannten ‘cold wallet’ stattfinden, um internationalen Sicherheitsnormen zu entsprechen.

Die Anhörung wird von der wirtschaftlichen Kommission des Parlaments organisiert. Luiz Philippe de Orleans e Bragança, der die Debatte beantragt hat, möchte, dass sowohl öffentliche als auch private Experten ihre Sicht auf den Gesetzesvorschlag teilen.

Nach Ansicht der Einreicher soll die Bitcoin-Reserve nicht nur für Diversifikation sorgen, sondern auch als „makroökonomischer Schild“ in Zeiten globaler Unsicherheit dienen. Außerdem soll der Vorschlag Innovation im Bereich Blockchain fördern, durch Bildungsprogramme, Startup-Initiativen und öffentlich-private Partnerschaften.

Wenn der Vorschlag von der Kammer genehmigt wird, geht er an den Senat. Bei Zustimmung ohne Änderungen kann der Präsident ihn direkt bestätigen. Änderungen führen zu einer zusätzlichen Abstimmungsrunde in der Kammer.

Mehr Länder wählen Bitcoin

Der Vorschlag in Brasilien steht nicht alleine da. Weltweit nehmen immer mehr Länder Schritte in Richtung der Aufnahme von Bitcoin in ihre nationalen Reserven. Laut Daten von BitcoinTreasuries besitzt Bhutan mittlerweile 10.769 BTC. El Salvador, das Bitcoin 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel einführte, besitzt 6.260 BTC.

In den Vereinigten Staaten und China geht es vorerst hauptsächlich um beschlagnahmte Krypto, die (noch) nicht offiziell Teil der Staatsreserven sind.

Auch andere Länder erwägen einen ähnlichen Schritt. Unter anderem Tschechien, Argentinien, Russland, die Schweiz, Polen und Pakistan erforschen die Möglichkeit, Bitcoin in ihre finanziellen Reserven aufzunehmen.

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