In den letzten Monaten hat der Kryptomarkt viel Bewegung erlebt. Bitcoin (BTC) erreichte vor zwei Wochen ein neues Allzeithoch von 124.500 Dollar. Danach hat Bitcoin viel Wert verloren, obwohl es gestern eine überraschende Erholung gab. Die Korrektur auf 112.000 Dollar hat viele Investoren verängstigt und zum Ausstieg bewegt, aber das könnte sich als positiv erweisen.

Kleine Anleger steigen aus 

Neue On-Chain-Daten deuten darauf hin, dass kleine Anleger das Interesse an Bitcoin verlieren. Es handelt sich um Investoren, die Transaktionen von weniger als 10.000 Dollar durchführen. Ihre Aktivität im Netzwerk hat im letzten Monat um 5,7 Prozent abgenommen, wie Daten des Blockchain-Analyseplattforms CryptoQuant zeigen.

Laut Analyst Maartunn von CryptoQuant sind diese kleinen Anleger die „Touristen des Kryptomarktes“. Sie steigen vor allem ein, wenn es Hype gibt, aber verschwinden schnell, sobald der Kurs wieder fällt. Genau das ist in der letzten Woche passiert.

Letzten Donnerstag schoss Bitcoin auf ein neues Kursrekord, aber danach hat es innerhalb einer Woche zehn Prozent seines Wertes verloren. Das hat das Vertrauen vieler kleiner Investoren beeinträchtigt.

Bemerkenswert ist, dass sich dieses Muster früher in diesem Jahr wiederholt hat. Bitcoin-Kurs fiel im Juni noch unter die psychologische Grenze von 100.000 Dollar. Infolgedessen sank auch die Aktivität der kleineren Investoren erheblich. Kurz darauf folgte jedoch eine starke Erholung. Innerhalb von zwei Monaten konnte Bitcoin um etwa 25 Prozent steigen. Bei Ethereum (ETH) waren die Leistungen über diesen Zeitraum noch größer. ETH sah einen Anstieg von sage und schreibe 118 Prozent.

Inzwischen bewegt sich der Bitcoin-Kurs um die 5dollar. Gestern stand es sogar kurz über 117.000 Dollar. Der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell gab dem Markt einen großen Schub indem er, entgegen den Erwartungen, auf eine bevorstehende Zinssenkung hinwies.

Institutionelles Interesse zieht vorerst den Wagen

Im vergangenen Jahr ist ein auffälliger Trend zu beobachten: Unternehmen bauen in hohem Tempo ihre Kryptoreserven auf. Gleichzeitig fließen seit der Einführung von amerikanischen Spot Exchange-Traded Funds (ETFs) enorme Kapitalmengen in diese Fonds. Ein erheblicher Teil davon stammt von Unternehmen. Die ETFs bieten für sie nämlich eine einfache, und in manchen Fällen sogar die einzige, Möglichkeit, eine Exposition gegenüber Krypto zu erhalten.

Strategy besitzt mittlerweile fast 630.000 Bitcoin. Aber es ist längst nicht mehr das einzige Unternehmen, das in großem Umfang kauft. Daten von Bitcoin Treasuries zeigen, dass jetzt 172 börsennotierte Unternehmen die digitale Münze in der Bilanz haben. Es handelt sich um insgesamt fast 1 Million Bitcoins.

Auf der Ethereum-Seite ist BitMine mittlerweile zum größten institutionellen Halter gewachsen, mit mehr als 1,5 Millionen ETH in den Büchern. Es gibt noch zehn andere Unternehmen und insgesamt besitzen sie fast 2,8 Millionen ETH, laut Daten von CoinGecko.

Auch über die Spot ETFs häufen Unternehmen ihre Krypto an. Die Bitcoin-Fonds verwalten derzeit etwa 146 Milliarden Dollar. Für Ethereum geht es um etwa 22 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen.

Der aktuelle Zustrom zeigt, dass das Vertrauen vonseiten der Unternehmen groß ist. Und das ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass private Anleger noch einsteigen können, um die Kurse weiter zu treiben. Aber darin liegt auch ein Risiko. Historisch gesehen entsteht oft eine Phase der Euphorie, wenn der Einzelhandel massenhaft einsteigt. Und gerade dieser Moment markiert dann meist das Ende des Bullenmarktes.

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