Basic Attention Token (BAT) ist eine Kryptowährung, die mit dem Internetbrowser Brave verbunden ist. Es handelt sich um ein „Ethereum-basiertes Token“, auch ERC20-Token genannt, und ist somit eine Erweiterung der Ethereum-Blockchain.
BAT ist als Zahlungsmittel in der Welt der Online-Anzeigen und Web-Inhalte gedacht. Es kann von Erstellern und Anbietern von Werbung sowie von Verbrauchern als Zahlungsmittel verwendet werden, um andere Parteien zu entschädigen. Zum Beispiel kann ein Nachrichtenkonsument seinem Lieblingsnachrichtensender eine Spende zukommen lassen, und ein Werbetreibender kann jemanden für das Ansehen einer Anzeige bezahlen.
Dieses neue Format der Online-Wirtschaft könnte ein Durchbruch für den Online-Werbemarkt sein, der nach Ansicht der Schöpfer des Tokens eine Erneuerung braucht. Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen wie Bitcoin und Litecoin wurde BAT also mit dem Ziel entwickelt, einen kleinen Teil der aktuellen Wirtschaft zu verbessern. In dieser Erklärung kannst du alles über Brave und Basic Attention Token lesen.
Wer ist der Erfinder von BAT?
Brave Software, das Unternehmen hinter Basic Attention Token, wurde 2015 von zwei Männern mit einem Hintergrund in der IT-Welt gegründet. Der bekannteste der beiden ist Brendan Eich, der in seinem Fachgebiet als Erfinder von JavaScript bekannt ist. Diese Programmiersprache wird heute weltweit verwendet und z.B. in High Schools unterrichtet. Der andere Brave-Gründer ist Brian R. Bondy, ein kanadischer Mathematiker und IT-Spezialist. Bevor sie gemeinsam mit der Entwicklung von Brave begannen, arbeiteten sie jahrelang bei bekannten Unternehmen in der Branche. Sowohl Eich als auch Bondy arbeiteten bei Mozilla, dem Unternehmen, das den (Open-Source-) Firefox-Browser entwickelt hat.
Ihr gemeinsames Projekt sollte jedoch etwas ganz anderes sein. Die beiden erkannten, dass Nutzerinnen und Nutzer im Internet zunehmend als Produkte gesehen werden. Browser wollen so viel Geld wie möglich mit Werbung verdienen und nutzen dafür die Daten der Nutzer/innen. So sind Mechanismen entstanden, die große Mengen an Informationen über einen Nutzer sammeln können.
Vor allem in den letzten Jahren ist der Datenschutz im Internet daher ein immer wichtigeres Thema. Große Unternehmen, darunter auch Facebook, wurden bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt, weil sie nicht sorgfältig mit der Privatsphäre und den Daten der Nutzer/innen umgegangen sind. Es gibt jedoch noch ein weiteres Problem mit dem derzeitigen Einnahmemodell des Internets: Die Nutzerinnen und Nutzer haben nichts von den Online-Anzeigen. Eich und Bondy haben deshalb den Brave-Browser entwickelt, dessen wesentlicher Bestandteil das Basic Attention Token ist. Aber was macht dieses System besser, und warum funktioniert es mit einer Kryptowährung?
Warum BAT?
Der Basic Attention Token soll die Währung eines erneuerten Marktes für Online-Werbung sein. Die Macher von BAT (und Brave) sind der Meinung, dass das derzeitige Modell für Internetwerbung veraltet und nicht ausreichend an die Interessen der Nutzer/innen angepasst ist, wie sie auf der Website erklären. Infolgedessen bekommen Internetnutzerinnen und -nutzer eine Menge irrelevanter Werbung, unzählige Pop-ups und endlose Wiederholungen derselben Anzeigen zu sehen. Das ist nicht nur ärgerlich für die Internetnutzer, sondern auch ein ineffizientes Modell für die Unternehmen. Und es gibt noch viele weitere Probleme mit der aktuellen „Online-Werbe“-Welt.
Werbung macht die Geräte langsamer, verkürzt die Akkulaufzeit und verwendet unzählige Tracker auf Kosten der Privatsphäre der Nutzer/innen. Google und Facebook sind dabei, sich zu Monopolisten in der Werbewelt zu entwickeln: Von jedem Euro, der mit Online-Werbung verdient wird, gehen 73 Cent an Google oder Facebook. Aufgrund dieser Dominanz bestimmen sie weitgehend, welche Anzeigen zu sehen sind und wie hoch die Preise sind.
Das führt dazu, dass Konkurrenten aussteigen müssen und die Werbeeinnahmen insgesamt stark sinken. Außerdem nehmen Malware-Anzeigen und Betrugsfälle im Internet zu, wodurch den Nutzern Milliardenverluste entstehen. Deshalb sinkt das Vertrauen in Werbung im Internet rapide. Mehr als 600 Millionen Mobilgeräte nutzen einen Ad-Block-Dienst, so dass ein großer Teil der Werbeausgaben umsonst ist. Kurzum, es gibt viele Gründe, über eine Alternative nachzudenken.
Der Brave-Browser
Der Brave-Browser wurde entwickelt, um all diese Probleme zu lösen. Zunächst einmal verfügt er über starke Werbeblocker und blockiert sogenannte „Cross-Site-Tracker“, die es Websites ermöglichen, deine Daten zu speichern, auch wenn du ihre Website bereits verlassen hast. Deshalb wirst du keine Pop-ups oder lästige Werbung sehen. Werbung wird dem Nutzer auf eine andere Art und Weise nahegebracht. Anstelle von Balken oder Pop-ups auf deinem Bildschirm erhältst du eine Benachrichtigung mit einer Anzeige. Mit neuen Algorithmen will Brave Anzeigen anbieten, die besser auf den einzelnen Nutzer zugeschnitten sind. Dafür braucht es natürlich Daten: Im Folgenden erfährst du, wie Brave die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer bei diesem Prozess weiterhin schützt.
Wenn ein Nutzer auf eine Anzeige klickt und sie anschaut, wird als Gegenleistung eine Belohnung in BAT gezahlt. Der Browser behält automatisch den Überblick über den Saldo dieser Belohnungen, der am Ende des Monats zusammengezählt wird. Auf dem Startbildschirm des Browsers wird angezeigt, wie hoch die erwartete Belohnung für den aktuellen Monat ist. Am Ende des Monats werden diese Brave Rewards automatisch der integrierten BAT-Geldbörse gutgeschrieben. Über das BAT-Symbol in der Taskleiste können die Nutzer/innen ihren Kontostand leicht einsehen. Dieses Portemonnaie hat auch eine Reihe von Funktionen, die zeigen, wie die Brave-Macher das Internet-Verdienstmodell verändern wollen.
Funktionen von BAT im Brave-Browser
Nutzer von Brave können also BAT-Token verdienen, indem sie sich Werbung ansehen. Diese Belohnung kann der Nutzer völlig kostenlos ausgeben. Eine Person kann die verdienten BAT an eine andere Wallet-Adresse senden, zum Beispiel um die Token sicher in einer Cold Wallet zu speichern. Es gibt jedoch noch eine weitere interessante Funktion, die das Einnahmemodell des Internets auf den Kopf stellt.
Die Erfinder des Browsers (und des Tokens) haben nämlich eine Vision für das Internet der Zukunft. Sie sind der Meinung, dass ein großes Problem darin besteht, dass Medien, Urheber und Künstler nicht direkt von den Nutzern bezahlt werden können. Innerhalb kurzer Zeit ist das Internet zum Hauptmedium von Milliarden von Menschen geworden. Allerdings ist es immer noch kostenlos, mit Ausnahme von Diensten wie Netflix und Spotify, bei denen die Urheber zwar direkt bezahlt werden, aber mit Einnahmen aus Abonnements. Eich und Bondy waren der Meinung, dass es eine weitere Möglichkeit geben sollte: Trinkgelder. Damit können Nutzer/innen eine Belohnung an ihren Lieblingskünstler, Twitter-Kanal, YouTube-Künstler oder ihre Website schicken. Mit diesen Einnahmen können sie dann wiederum besser recherchieren, für bessere Produktionen bezahlen oder neue Musik veröffentlichen.
Sie sind der Meinung, dass die Nutzer/innen durchaus bereit sind, für hochwertige Medieninhalte zu zahlen: Das beweist zum Beispiel der Erfolg von Netflix. Das Problem ist jedoch, dass Nutzer/innen oft auch für Produkte bezahlen, die sie nicht interessieren. Das Trinkgeldsystem von Brave löst dieses Problem: Du kannst für einen bestimmten Tweet, ein bestimmtes Video oder eine bestimmte Seite auf einer Website einen Beitrag leisten. In Zukunft, so glauben Eich und Bondy, wird das Internet so aussehen: Die Nutzer/innen zahlen eine kleine Gebühr für ihre Inhalte, und die Ersteller/innen erhalten dadurch direkte Einnahmen – nicht mehr durch umständliche und lästige Werbemodelle. So soll BAT die digitale Währung für die Online-Wirtschaft der Zukunft werden: Aufmerksamkeitsanzeigen im Tausch gegen BAT, BAT im Tausch gegen Internetinhalte.
Was ist Basic Attention Token?
Privatsphäre in Brave
Zum Schluss noch der Datenschutz. Wir haben bereits erwähnt, dass dies in der heutigen Online-Welt ein wichtiges Thema ist. Da es den Unternehmen nur darum geht, Geld zu verdienen, steht die Privatsphäre der Nutzer oft an zweiter Stelle. Je mehr Daten, je spezifischer die Pop-ups, desto mehr Einnahmen. Außerdem werden all diese Daten in Form von Cookies gespeichert, was bedeutet, dass du riesige Mengen an Informationen an Internetunternehmen weitergibst. Brave hat daher ein Werbemodell mit eingebauten Datenschutzmaßnahmen.
Der Browser sammelt Daten über das Surfverhalten der Nutzer/innen, anonymisiert dabei aber die Identität der Nutzer/innen. Es ist dem Browser also nicht bekannt, wer welches Suchprofil hat. Dies ermöglicht es ihm jedoch, Anzeigen zu schalten, die den Interessen des Nutzers entsprechen. Außerdem verfügt Brave, wie bereits erwähnt, über neue Algorithmen, die Brave in dieser Hinsicht einen Vorteil gegenüber anderen Browsern verschaffen sollten. Allerdings ist das Angebot an Anzeigen im Moment noch begrenzt: Viele Werbetreibende sind mit Brave und dem BAT-Modell noch nicht vertraut.