Die Vereinigten Staaten wollen ab dem 1. August eine Importsteuer von 30 Prozent auf Produkte aus der Europäischen Union einführen. Das steht in einem Brief von Präsident Donald Trump an die Europäische Kommission. Auch Mexiko muss laut ihm mit derselben Maßnahme rechnen.

Die Europäische Union reagiert besorgt, möchte aber weiter verhandeln. Was bedeutet das für die Finanzmärkte und den Kurs von Bitcoin?

Trump erhöht den Druck auf Europa

Noch vor zwei Wochen schien der Ton zwischen Brüssel und Washington eher milder zu sein. Der amerikanische Finanzminister, Scott Bessent, sprach damals von „großen Fortschritten“ in den Gesprächen mit der EU. Jetzt kommt Trump plötzlich mit einer viel härteren Botschaft: eine Erhöhung des Einfuhrzolls von 10 auf 30 Prozent.

Die Erhöhung würde gelten, sobald die aktuelle Handelspause endet, am 1. August. Während dieser Pause, die seit April in Kraft ist, galten reduzierte Tarife, um Raum für Gespräche zu schaffen. Aber diese Gespräche scheinen nun wenig Wirkung gezeigt zu haben.

Nicht nur Europa steht auf Trumps Liste. Auch Mexiko, Kanada, Brasilien und einige Länder in Afrika und dem Nahen Osten werden genannt. In einigen Fällen – wie bei Brasilien – könnte der Tarif sogar auf 50 Prozent steigen.

Brüssel besorgt, hält aber die Tür offen

Die Europäische Kommission reagierte scharf auf Trumps Brief. Präsidentin Ursula von der Leyen nennt die Drohung „besorgniserregend“ und warnt, dass eine weitere Eskalation „den transatlantischen Handel ernsthaft stören könnte“. Dennoch bleibt sie offen für Gespräche, ebenso wie Länder wie die Niederlande und Italien, die für eine gemeinsame europäische Reaktion plädieren.

Ein Sprecher der EU bestätigt, dass die Amerikaner die Maßnahme im Voraus angekündigt hatten. Das sorgt dafür, dass die Finanzmärkte nicht sofort heftig reagieren.

Wie reagiert der Bitcoin-Kurs?

Im April sorgte eine frühere Handelstweet von Trump noch für erhebliche Nervosität auf den Märkten. Der Bitcoin-Kurs fiel damals unter 75.000 Dollar. Aber dieses Mal scheint der Schaden geringer zu sein. Laut Analyst Kobeissi ist das logisch: „Viele Anleger haben Trumps Strategie mittlerweile durchschaut. Er droht oft mit harten Maßnahmen, aber oft bleibt es dabei.“

Noch stärker, Kobeissi erwartet, dass die Börsen am Montag sogar positiv eröffnen könnten. Der Grund? Der Markt hatte diesen Zug von Trump bereits einkalkuliert.

Trotzdem bleibt es eine Frage des Abwartens. Wenn die Einfuhrsteuer tatsächlich kommt, könnte das dennoch für Unruhe sorgen. Besonders wenn es zu Vergeltungsmaßnahmen oder Verzögerungen im Welthandel führt. Und das kann wiederum Auswirkungen auf Bitcoin haben, das von vielen Anlegern als sicherer Hafen bei geopolitischen Spannungen angesehen wird.

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