Die US-Staatsschulden wachsen schneller denn je. Dennoch scheint es der Regierung an Dringlichkeit zu fehlen, das Ruder herumzureißen. Und nach Ansicht eines einflussreichen Investors könnte es für Amerika bereits zu spät sein – mit potenziell gravierenden Folgen für die Wirtschaft.

‚Zu spät‘, um den Schuldenberg abzubauen

In einer aktuellen Folge des Finanzpodcasts ‚Prof G Markets‘ schlägt Milliardär Ray Dalio Alarm wegen des Schuldenbergs der Vereinigten Staaten. Die Verschuldung ist inzwischen auf über 37,6 Billionen Dollar gestiegen, und laut Dalio ist es “wahrscheinlich zu spät”, das Problem noch wirksam zu lösen.

Ray Dalio ist ein US-Milliardär und Gründer von Bridgewater Associates, dem größten Hedgefonds der Welt. Er sieht in den kommenden Jahren kaum Chancen auf einschneidende Maßnahmen. Hauptursache sei die politische Spaltung. “Die Politik ist derzeit schlicht nicht in der Lage, unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen zu treffen,” so Dalio.

Seiner Ansicht nach sind Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen essenziell, um die Schulden zurückzufahren. Doch diese Lösungen sind so unpopulär, dass die Parteien niemals einen gemeinsamen Nenner finden werden.

Ohne strukturelle Reformen prognostiziert Dalio eine immer schneller entgleitende Schuldendynamik, die Finanzmärkte, das Vertrauen in den Dollar und die Kaufkraft der Amerikaner massiv unter Druck setzen wird.

Das Szenario, auf das wir zusteuern, vergleicht der Milliardär mit einem “ökonomischen Herzinfarkt”, bei dem die Wirtschaft unter der Schuldenlast und extrem hohen Zinslasten zu ersticken droht.

Seit der Corona-Krise explodieren die Staatsschulden

Die US-Staatsschulden haben seit der Corona-Pandemie stark an Fahrt aufgenommen. Im März 2020 lagen sie noch bei 23,7 Billionen Dollar. Jetzt sind es bereits mehr als 38 Billionen Dollar – ein Anstieg um 60,3 Prozent in nur fünf Jahren. Der enorme Zuwachs ist unter anderem auf Hunderte Milliarden an Hilfspaketen für Haushalte und Unternehmen während der Pandemie zurückzuführen.

Die aktuelle Regierung legt noch eins drauf, indem sie die Staatsausgaben weiter erhöht. Dalio erwartet, dass dies die Schulden im kommenden Jahrzehnt um weitere 25 Billionen Dollar anwachsen lässt. Auch das “Big Beautiful Bill”-Paket von Donald Trump, das voraussichtlich rund 3 Billionen Dollar zur Verschuldung hinzufügt, trägt dazu bei. Damit würde die Gesamtverschuldung über 60 Billionen Dollar steigen. 

Gold und Bitcoin profitieren

In Zeiten zunehmender finanzieller Spannungen und rasant steigender Staatsschulden suchen Anleger Zuflucht in sicheren Häfen. Das zeigt sich in der Entwicklung von Gold und auch von Bitcoin (BTC). Das Edelmetall ist im vergangenen Jahr um mehr als 57 Prozent gestiegen. Auch sein digitales Pendant schlägt sich stark: Am vergangenen Montag erreichte BTC ein Allzeithoch von 126.000 Dollar, ein Plus von 35,5 Prozent seit Jahresbeginn. Danach ist der Bitcoin-Kurs allerdings wieder deutlich gefallen.

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