Ethereum (ETH) hat in dieser Woche einen bemerkenswerten technischen Schritt vollzogen. Neue Daten zeigen, dass die Validatoren eine wichtige Änderung beschlossen haben: Das Gaslimit wird weiter angehoben – genau in dem Moment, in dem sich Ethereum auf ein großes Netzwerk-Upgrade später in diesem Jahr vorbereitet. 

ETH-Gaslimit steigt weiter

Ethereum hat die Kapazität seiner Basisschicht deutlich erhöht, wie Daten der Plattform GasLimit.pics zeigen. Das Gaslimit pro Block wurde von 45 Millionen auf 60 Millionen Gas angehoben. 

Das Gaslimit ist die maximale Menge an Rechenarbeit, die in einen einzelnen Ethereum-Block passt. Die Erhöhung bedeutet, dass Ethereum nun pro Block deutlich mehr Transaktionen verarbeiten kann. Das sorgt unmittelbar für Entlastung in Phasen hoher Netzwerkaktivität. Der Beschluss wurde am vergangenen Dienstag wirksam, nachdem mehr als die Hälfte der Validatoren zugestimmt hatte – anschließend erhöhte das Protokoll das Limit automatisch.

Die Anpassung soll den Weg für das bevorstehende Fusaka-Upgrade ebnen. Dieses Update zielt vor allem auf eine bessere Skalierbarkeit, insbesondere für Rollups.

Rollups verarbeiten eine große Zahl von Transaktionen außerhalb des Hauptnetzwerks und schicken anschließend ein einziges komprimiertes Paket zurück. Auf diese Weise entlasten sie das Netzwerk, sodass Transaktionen günstiger und schneller bleiben.

Der wichtigste Baustein ist PeerDAS, eine neue Methode zur Verteilung und Verifizierung von Daten. Dadurch können Rollups Daten wesentlich effizienter veröffentlichen, was die Gesamtkapazität des Ethereum-Netzwerks nochmals deutlich erhöht.

Analysten reagieren optimistisch auf die Änderung. Einer von ihnen ist Kyledoops, der schreibt, dass Ethereum ein bedeutendes Upgrade umgesetzt habe. Er betont zudem, dass es sich „um einen soliden Schritt für die Skalierbarkeit des Netzwerks“ handle.

Warum Ethereum diese Anpassung jetzt vornehmen kann

Man könnte meinen, Ethereum hätte das Gaslimit schon viel früher anheben können. Doch dafür fehlten lange Zeit die technischen Voraussetzungen. Erst in den vergangenen Monaten ist das Netzwerk robust genug geworden, um eine höhere Belastung sicher zu verkraften. Das liegt an drei wesentlichen Verbesserungen.

Zunächst führte EIP-7623 neue Sicherheitsgrenzen ein, die verhindern sollen, dass Blöcke zu groß werden. Dadurch sinkt das Risiko einer Überlastung erheblich.

Außerdem wurden mehrere Ethereum-Clients in den letzten Monaten deutlich optimiert. Durch eine effizientere Verarbeitung von Transaktionen und Daten können Nodes mehr Rechenarbeit übernehmen, ohne ins Stocken zu geraten.

Schließlich zeigten die großen Testnets stabile Ergebnisse. Selbst unter hoher Last wurden neue Blöcke schnell und reibungslos an alle Nodes weitergegeben, was Entwicklern und Validatoren das Vertrauen gab, das Limit auf 60 Millionen Gas anzuheben.

Vitalik Buterin: gezielt skalieren statt mit roher Gewalt

Ethereum-Gründer Vitalik Buterin reagierte ebenfalls positiv auf die Anhebung, betonte jedoch, dass künftiges Wachstum gezielter erfolgen müsse. Er rechnet damit, dass die Kapazität weiter steigen kann – allerdings mit einem differenzierteren Ansatz.

Buterin schreibt, ein Zukunftsszenario sei denkbar, in dem das Gaslimit fünfmal höher liegt, gleichzeitig aber bestimmte Operationen teurer werden. So soll verhindert werden, dass ineffiziente Aktionen das gesamte Netzwerk ausbremsen.

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