Gestern Abend ist das lang erwartete Fusaka-Upgrade im Ethereum (ETH) Netzwerk live gegangen. Das Upgrade bringt mehrere technische Verbesserungen, die die Skalierbarkeit und Datenverarbeitung des Netzwerks stärken sollen. In diesem Artikel fassen wir alle Änderungen zusammen.

Ethereum startet in eine neue Entwicklungsphase

Fusaka, das 17. große Upgrade der inzwischen zehn Jahre alten Blockchain, wurde zu Beginn von Epoch 411392 gegen 22:50 Uhr deutscher Zeit aktiviert. Das Update folgt sieben Monate nach dem jüngsten Pectra-Update und markiert laut der Entwicklungsfirma Consensys den Start eines halbjährlichen Hard-Fork-Zyklus. 

Das bedeutet: Ethereum will von nun an alle sechs Monate ein großes Update durchführen. Das ist eine klare Beschleunigung, denn seit dem Umstieg auf Proof-of-Stake durch die Merge im Jahr 2022 gab es im Schnitt nur ein großes Upgrade pro Jahr.

Insgesamt umfasst das Upgrade neun zentrale EIPs und vier zusätzliche Vorschläge und ist damit gemessen an der Zahl der Implementierungen das bislang größte Update. Zum Vergleich: Pectra enthielt elf Vorschläge. In der Ethereum-Community gilt Fusaka daher auch als Beweis dafür, dass die neue Entwicklungsstruktur der Ethereum Foundation in der Lage ist, dieses höhere Tempo zu tragen.

PeerDAS soll die Skalierung von Rollups vorantreiben

Die wichtigste Neuerung in Fusaka ist PeerDAS, eine neue Technik, die über EIP-7594 eingeführt wurde. PeerDAS ermöglicht es Validatoren, nur Teile der Daten zu prüfen, statt die komplette Blockchain herunterzuladen. Das ist besonders relevant für Layer-2-Netzwerke, die Blobs (kleinere Datenbündel) als temporäre Speicherstufe nutzen.

Nach Angaben der Ethereum Foundation sorgt diese Methode für eine höhere Blob-Kapazität, ohne die Bandbreite der Nodes zusätzlich zu belasten. Mehr Platz für Blobs kann dazu führen, dass die Transaktionskosten auf Layer-2-Netzwerken sinken, während Ethereum über L1 weiterhin das gleiche Sicherheitsniveau bei der Datenverfügbarkeit bietet.

Fusaka führt außerdem den Mechanismus „Blob Parameter Only“ ein, mit dem die Blob-Kapazität schrittweise hochgefahren wird. Es werden noch zwei weitere Updates folgen, die das Blob-Ziel pro Block auf 14 und das Maximum auf 21 anheben. Damit kann die Gesamtkapazität auf das Achtfache steigen. 

Zudem kommt eine minimale Base-Fee für Blobs sowie eine proportionale Gebühr, die bei höherer L2-Aktivität ansteigt. Ziel ist es, stabilere Kosten und ein konsistenteres Verbrennen von ETH zu erreichen. Calvin Leyon, Head of Onchain bei Kraken, sagt dazu: 

„Mehr Blob-Raum, niedrigere L2-Kosten und intelligentere Datenverfügbarkeit durch PeerDAS bedeuten, dass Builder schneller ausliefern können, ohne Abstriche bei der UX zu machen.“

Fokus auf Effizienz und Zukunftssicherheit

Neben den datenbezogenen Anpassungen bringt Fusaka verschiedene Verbesserungen am Protokoll und bei der UX. Beispielsweise gibt es ein höheres Gas-Limit-Cap, um unverhältnismäßig große Transaktionen zu verhindern. 

Das Upgrade führt außerdem die Count-Leading-Zeros-Opcode ein, die die Effizienz von Zero-Knowledge-Technologie erhöhen und zur Quantum-Resistenz beitragen kann. Ethereum bereitet sich damit bereits ein Stück weit auf mögliche künftige Quantenbedrohungen vor.

Das nächste große Ethereum-Upgrade steht bereits in den Startlöchern. Es heißt Glamsterdam und soll irgendwann im Jahr 2026 ausgerollt werden.

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