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Es war lange Zeit Bitcoin (BTC), der den Ton in der Kryptomarkt angab. In letzter Zeit ist das jedoch eine andere Geschichte, und Ethereum (ETH) leistet deutlich bessere Arbeit. Spekulationen über das ‚Flippening‘, den Moment, in dem die Altcoin die Marktkapitalisierung ihres größten Konkurrenten überholt, flammen erneut auf. Laut aktuellen Daten findet tatsächlich eine Verschiebung statt, wenn auch auf eine andere Weise als viele erwartet hatten.
Nicht die Marktkapitalisierung, sondern das Handelsvolumen von Aktien, die mit Ethereum-Reserveunternehmen verknüpft sind, hat das von Bitcoin-Unternehmen übertroffen. Laut Daten, die der Analyst Miles Deutscher teilte, ist das Interesse an Aktien von Unternehmen mit großen Mengen Ethereum in der Bilanz sprunghaft gestiegen.
Das auffälligste Beispiel ist BitMine Immersion Technologies (BMNR). Seit das Unternehmen im Juni offiziell begann, ETH als Reserve zu halten, gehört es zu den am meisten gehandelten Aktien in den Vereinigten Staaten.
Täglich wechseln durchschnittlich fast 48 Millionen BMNR-Aktien den Besitzer. Zum Vergleich: Bei Strategy (MSTR), dem größten börsennotierten Bitcoin-Investor, liegt diese Zahl bei etwa 12 Millionen.
Es war jedoch gerade Strategy, das 2020 den Ton angab, indem es als erstes Unternehmen aktiv eine Krypto-Reserve anlegte. Das Unternehmen konzentriert sich vollständig auf Bitcoin und hat mittlerweile fast 630.000 BTC gesammelt mit einem geschätzten Wert von über 70 Milliarden Dollar.
Seit Ende letzten Jahres hat sich dieser Trend beschleunigt. Unternehmen wie das japanische Metaplanet, das mittlerweile 18.888 BTC besitzt, und die Bitcoin Standard Treasury Company mit 30.021 BTC, schlossen sich der Strategie an. Aber die Aufmerksamkeit verlagert sich in den letzten Monaten immer mehr auf Ethereum, das zunehmend in Unternehmensreserven aufgenommen wird.
Der größte Ethereum-Halter ist BitMine, das ursprünglich in Bitcoin-Mining aktiv war, mit mittlerweile mehr als 1,5 Millionen ETH im Besitz. Zum aktuellen Kurs entspricht dies einem Wert von etwa 6,5 Milliarden Dollar. Die Strategie scheint sich auszuzahlen: Seit der Ankündigung Ende Juni ist der Kurs der Aktie um über 1.100 Prozent gestiegen.
Das Unternehmen leistet übrigens auch erheblich besser als seine direkten Konkurrenten. SharpLink Gaming ist derzeit das zweitgrößte börsennotierte ETH-Reserveunternehmen. Mit einem Besitz von 740.800 ETH hat es weniger als die Hälfte von BitMine. An dritter Stelle steht The Ether Machine, das mit 345.400 ETH noch nicht einmal ein Viertel des Besitzes von BitMine in der Hand hat.
Zudem nehmen einige Unternehmen auch Positionen in kleineren Altcoins ein. So kaufte das Biotech-Unternehmen WinTree früher dieses Jahr eine große Menge Binance Coin (BNB). Dieses Abenteuer endete weniger gut: Nach enttäuschenden Ergebnissen wurde das Unternehmen kürzlich von der Nasdaq entfernt.
Die zunehmende Interesse vonseiten der Unternehmen sorgt dennoch für einen starken Kaufdruck. Diese institutionellen Parteien verfügen über tiefe Taschen, und das übersetzt sich in starke Kursbewegungen.
Ethereum stand im April noch bei einem Tief von etwa 1.400 Dollar, aber nach starken Investitionen von unter anderem BitMine erreichte der Token früher diesen Monat einen lokalen Höhepunkt von 4.800 Dollar. Das ist ein Anstieg von immerhin 242 Prozent. Auch die amerikanischen börsennotierten Fonds (ETFs) haben hier einen großen Beitrag geleistet.
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