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Ehemaliger Vizepräsident der Weltbank äußert Bedenken über BRICS-Alternative zum US-Dollar

In letzter Zeit hören wir immer öfter von der BRICS-Allianz, die hinter den Kulissen angeblich an einem Konkurrenten zum US-Dollar arbeitet. In einem neuen Artikel auf Project Syndicate sagt Ana Palacio, ehemalige Vizepräsidentin der Weltbank, dass insbesondere Entwicklungsländer, die sich ausgeschlossen fühlen, von diesem Projekt angezogen werden.

Ihrer Meinung nach suchen sie nach einer alternativen Weltanschauung und einem institutionellen System. Dies könnten sie möglicherweise in der neuen Weltwährung finden, an der unter anderem Russland und China arbeiten.

Bedrohung für den Westen?

Palacio hat den starken Eindruck, dass viele Entwicklungsländer erkennen, dass das westliche Finanzsystem ihre wirtschaftliche Entwicklung behindert. „Entwicklungsländer sind wütend über die schwierigen Bedingungen, die ihnen von westlichen Institutionen auferlegt werden. Sie haben genug davon, was sie als Doppelmoral in wesentlichen politischen Fragen, wie der grünen Transition, betrachten“, sagt Palacio.

Entwicklungsländer sind laut Palacio die westlichen Versuche, ihre Wirtschaften zu kontrollieren, leid. Sie stellen fest, dass sie dadurch nicht vorankommen und suchen logischerweise nach Alternativen.

Es bleibt jedoch die Frage, ob die Alternative, an der die BRICS-Allianz arbeitet, eine realistische Option ist. Die Chancen scheinen gering, dass die westlichen Großmächte zustimmen würden, Handel in einer anderen Währung als dem US-Dollar, dem Euro oder dem Japanischen Yen zu treiben.

Vertrauensfrage

Besonders nach dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist diese Diskussion wieder aufgekommen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Gerüchte über eine Initiative in diesem Bereich von den BRICS-Ländern, aber das hat noch nie so laut geklungen.

Es scheint, dass das Einfrieren der russischen Reserven im westlichen Finanzsystem zumindest für Russland der letzte Tropfen war. Sie vertrauen dem westlichen Finanzsystem nicht mehr und auch China und andere Länder scheinen von der Entscheidung der USA, Russland auszuschließen, erschrocken zu sein.

Das ist schließlich etwas, das ihnen in der Zukunft auch passieren könnte, wenn ein Konflikt mit dem Westen entsteht. Wenn sich diese Entwicklungen in dieser Weise fortsetzen, könnten wir bald eine gespaltene Welt haben.

Auf der einen Seite hätten wir dann den Westen, der hauptsächlich auf dem US-Dollar basiert, und auf der anderen Seite die BRICS-Allianz mit ihrer eigenen neuen Weltwährung. Bitcoin könnte in dieser Welt ein schöner Verbindungsfaktor sein, aber das ist vorerst noch alles Theorie.

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