Die Nervosität am Kryptomarkt nimmt zu. Laut Standard Chartered ist es nahezu unvermeidlich, dass der Bitcoin-Kurs an diesem Wochenende unter 100.000 US-Dollar fällt. Die Bank wertet das jedoch nicht zwangsläufig als schlechte Nachricht.

Größte Liquidation 2025

Die Warnung von Standard Chartered folgt auf eine deutliche Kehrtwende am Markt. Anfang des Monats schoss Bitcoin (BTC) noch über 126.000 US-Dollar – ein neuer Rekord. Doch die Euphorie verflog schnell. Als die Spannungen zwischen den USA und China zunahmen, verdampften am 10. Oktober auf einen Schlag 19 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Es war die größte Liquidation dieses Jahres.

Das versetzte dem BTC-Kurs einen heftigen Schlag. Binnen kürzester Zeit fiel der Preis auf 104.000 US-Dollar – den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Inzwischen scheint sich der Markt etwas zu beruhigen, doch laut Analyst Geoffrey Kendrick ist es für Optimismus noch zu früh.

“Die Frage ist: Wie tief muss Bitcoin noch fallen, bis sich ein Boden bildet?” sagt er. “Ein Rutsch unter 100.000 US-Dollar scheint unausweichlich, auch wenn das nicht lange dauern dürfte.”

Kursrutsch als Sprungbrett für den nächsten Anstieg

Trotzdem bleibt Standard Chartered langfristig zuversichtlich. Die Bank sieht die erwartete Korrektur vor allem als Verschnaufpause, nicht als das Ende der Rally. Laut Kendrick gibt es Anzeichen dafür, dass der Markt einen Boden ausbildet. Ein markantes Beispiel: Anfang dieser Woche zog der Bitcoin-Kurs kurz an – genau in dem Moment, als Anleger Gold in großem Stil verkauften. Das weist seiner Ansicht nach auf eine wachsende Verschiebung von Gold zu BTC hin.

Zudem erwartet die Bank, dass Zuflüsse in Bitcoin-ETFs und mögliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) die Erholung weiter antreiben könnten. Kendrick betont, dass vor allem ‘die Liquidität im Markt und die Rotation zwischen Gold und Bitcoin’ wichtige Gradmesser für eine Kursstabilisierung sind.

Standard Chartered bleibt bullish: Kursziel 200.000 US-Dollar

Kendrick bleibt vom großen Bild überzeugt: “Sobald sich der Staub dieser Liquidation gelegt hat, werden Anleger das als Kaufchance sehen. Meine offizielle Prognose bleibt bestehen: 200.000 US-Dollar bis zum Jahresende.”

Langfristig sieht die Bank sogar Spielraum für einen Bitcoin-Kurs von 500.000 US-Dollar im Jahr 2028. Bemerkenswert ist, dass Standard Chartered zuvor korrekt prognostiziert hatte, dass BTC Ende 2024 die Marke von 100.000 US-Dollar erreichen würde. Dabei verwies die Bank auf Faktoren wie die US-Wahlen, institutionelle Zuflüsse über ETFs und das Bitcoin-Halving.

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