Der Bitcoin-Kurs bleibt unter Druck. Während einige Analysten vor einem Rückgang bis auf 56.000 Dollar warnen, zeigen On-Chain-Daten keine Anzeichen von Panik unter Anlegern. Bitcoin (BTC) fiel am 4. November kurz unter die Marke von 100.000 Dollar und markierte damit den niedrigsten Stand seit vier Monaten.

Bitcoin kann noch deutlich weiter fallen

Laut Mike McGlone, leitendem Rohstoffanalysten bei Bloomberg, ist die aktuelle Schwäche nicht außergewöhnlich. In einer Analyse auf X nannte er den Rückgang eine „speed bump“ in Richtung 56.000 Dollar.

„Mein Blick auf den Chart zeigt, wie normal es ist, dass Bitcoin zu seinem gleitenden 48-Monats-Durchschnitt zurückkehrt, der derzeit bei rund 56.000 Dollar liegt“, schrieb McGlone. „Das geschah auch nach früheren starken Rallys, etwa 2025.“

Historische Bodenindikatoren treten erneut auf

Nicht alle teilen dieses düstere Bild. Analysten von XWIN Research Japan und der On-Chain-Datenfirma Glassnode sehen vielmehr Hinweise darauf, dass Bitcoin nahe an einem lokalen Tief liegt.

Laut XWIN ist die sogenannte MVRV-Ratio, die das Verhältnis von Marktwert zu realisiertem Wert von Bitcoin abbildet, auf Niveaus gefallen, die in der Vergangenheit häufig mit Markttiefs zusammenfielen.

Auch Glassnode erkennt in den aktuellen Zahlen weder Panik noch Überhitzung. In ihrem jüngsten Marktbericht schreibt das Unternehmen, dass die jüngste Korrektur in eine gesunde Rücksetzung innerhalb einer Bullenmarktphase passt.

Keine Kapitulation, sondern geordnete Neubewertung

Während des Bärenmarkts 2022–2023 stiegen die Verluste am Markt auf extreme Niveaus; derzeit liegt dieser Anteil jedoch nur bei 3,1 Prozent – deutlich unter der kritischen Schwelle von 5 Prozent.

„Solange die unrealiserten Verluste innerhalb dieser Bandbreite bleiben, können wir von einer milden Bärenphase sprechen, die durch eine geordnete Neubewertung statt Panik gekennzeichnet ist“, schließt Glassnode.

Diese Feststellung legt nahe, dass der aktuelle Rückgang eher mit Gewinnmitnahmen und der Zwangsliquidation gehebelter Positionen zusammenhängt als mit umfangreichen Abflüssen von Langfristinvestoren.

Markt erholt sich nach Rekordliquidationen

Der scharfe Rücksetzer von Bitcoin Anfang November folgte auf die größte Liquidationswelle in der Geschichte des Kryptomarktes. Am 10. Oktober wurden gehebelte Positionen im Wert von über 1,3 Milliarden Dollar zwangsliquidiert, wodurch der Bitcoin-Kurs binnen kurzer Zeit um mehr als 8 Prozent fiel.

Seitdem scheint sich der Markt zu stabilisieren. Der Kurs bewegt sich in einer engen Spanne zwischen 100.000 und 103.000 Dollar, während das Handelsvolumen etwas zurückgegangen ist – ein Zeichen dafür, dass die extreme Volatilität abgeebbt ist.

Andere Analysten weniger optimistisch

Dennoch warnen einige Marktbeobachter, dass der Abwärtsdruck noch nicht vorbei ist.

Auch Cathie Wood, Chefin von ARK Invest, hat ihre Langfristprognose nach unten revidiert. In ihrem neuesten Bericht senkt sie die Bitcoin-Kursprognose für 2030 um 300.000 Dollar – mit Verweis auf das Wachstum von Stablecoins, die ihrer Ansicht nach einen Teil von Bitcoins Funktion als Wertspeicher übernehmen.

Wood hatte zuvor prognostiziert, dass Bitcoin bis Ende dieses Jahrzehnts auf 1,5 Millionen Dollar steigen würde.

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