Die größte Kryptowährung der Welt scheint sich vom jüngsten Rücksetzer zu erholen. Neue On-Chain-Daten zeigen eine auffällige Zunahme der Nachfrage nach Bitcoin, während das Angebot begrenzt bleibt. Das macht Anlegern neue Hoffnung – trotz kritischer Einwände.

Bitcoin-Kurs erhält Rückenwind durch steigende Nachfrage

Bitcoin (BTC) zeigt deutliche Anzeichen einer Erholung. Das ist in der sogenannten Bitcoin-Apparent-Demand-Grafik des Analysehauses Capriole Investments zu sehen. Der Anstieg dieses Indikators fiel mit der jüngsten Erholung von 99.000 auf aktuell rund 105.000 US-Dollar zusammen. 

Die Apparent Demand misst die Differenz zwischen zwei Gruppen: neuen Käufern und alten Coins, die lange unangetastet blieben, nun aber bewegt werden.

Steigt die Apparent Demand – so wie jetzt –, bedeutet das, dass mehr Nachfrage nach Bitcoin besteht, als alte Coins auf den Markt kommen. Anders gesagt: Frisches Kapital fließt hinein, während bestehende Halter ihre BTC lieber behalten. Das gilt oft als positives Signal.

Bitcoin: Scheinbare Nachfrage. – Quelle: Capriole Investments

Laut den Daten ist die Apparent Demand mit einem Wert von 5.251 BTC auf den höchsten Stand seit vier Monaten gestiegen. Dieser Wert bedeutet, dass die neue Nachfrage das Angebot um 5.251 BTC übersteigt. Zuletzt sahen wir solche Niveaus im August, als Bitcoin in Richtung des damaligen Allzeithochs von etwa 123.500 US-Dollar anzog.

Entscheidende Phase für Bitcoin

Der Bitcoin-Kurs befindet sich jetzt an einem sehr wichtigen Niveau in den Charts. Er notiert nämlich knapp über dem 50-Wochen-Durchschnitt, der oft als Trennlinie zwischen Bullen- und Bärenmarkt gilt.

In der vergangenen Woche fiel der Kurs unter beide Linien, doch nach einem kräftigen Anstieg am Sonntag schloss die Woche dennoch darüber. Aktuell liegt er weiterhin in komfortablem Abstand darüber. Entscheidend ist jedoch der Wochenschluss: Schließen wir darunter, werten manche Trader das als Signal, dass das Hoch womöglich schon erreicht ist – und entscheiden sich (teilweise) zu verkaufen.

Der bekannte niederländische Analyst Ted Pillows erklärt auf X, dass Bitcoin am Widerstand zwischen 107.000 und 108.000 US-Dollar abgeprallt ist.

Eine Korrektur in Richtung 104.000 US-Dollar, wo sich zudem eine sogenannte CME-Gap befindet, liegt daher nahe. Er betont jedoch, dass Bitcoin historisch gesehen häufig dienstags einen Boden bildet. In diesem Artikel gibt es mehr dazu.

Ein anderer bekannter niederländischer Analyst, Michaël van de Poppe, verweist zudem auf das entscheidende Widerstandsniveau um 110.000 US-Dollar. Seiner Einschätzung nach könnte ein überzeugender Ausbruch darüber den Weg für eine Rally in Richtung des Allzeithochs von gut 126.000 US-Dollar freimachen.

Die aktuelle Preisspanne zwischen 105.000 und 110.000 US-Dollar markiert damit eine entscheidende Phase für den Bitcoin-Kurs. Bei einem Ausbruch rechnet Van de Poppe zudem mit einer Altcoin-Season.

Analyst: US-Politik gibt BTC Rückenwind

Auch Analyst Cas Abbé bleibt optimistisch. Er sieht die Beendigung des US-Government-Shutdowns, die nun immer näher rückt, als wichtigen Wendepunkt. Seiner Ansicht nach könnte das Milliarden an Liquidität in die Finanzmärkte spülen. Davon profitiert Bitcoin historisch oft.

Zudem verweist der Analyst auf positive technische Signale. Im Tageschart von Bitcoin sieht er ein bullishes MACD-Crossover. Dabei kreuzen sich zwei Linien, die das Marktmomentum messen. Schneidet die eine Linie (MACD) die andere Linie (Signallinie) von unten nach oben, werten Analysten das häufig als Beginn eines neuen Aufwärtstrends.

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