Die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Korrektur für Bitcoin (BTC) wird laut Analysten von 21Shares, dem weltweit größten Herausgeber von Krypto-ETFs, von Tag zu Tag geringer. Ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot sorgt dafür, dass der Preis unter starker fundamentaler Unterstützung bleibt.

Nachfrage steigt, Angebot trocknet aus

Laut Matt Mena, Krypto-Stratege bei 21Shares, ist ein kurzfristiger Abwärtstrend für Bitcoin unwahrscheinlich. Er verweist auf starke zugrunde liegende Faktoren:

„Das strukturelle Ungleichgewicht zwischen steigender Nachfrage und einer schnell schwindenden Angebotsbasis macht eine langfristige Korrektur immer unwahrscheinlicher. Es gibt derzeit viel mehr positive als negative Faktoren.“

Ein wichtiges Signal ist das historisch niedrige Angebot von BTC an Börsen und OTC-Plattformen. Diese Knappheit wird durch den anhaltenden Kaufdruck verstärkt. Die Kryptobörse Bitfinex berichtet beispielsweise, dass neue Käufer schneller kaufen, als Miner liefern können.

Bemerkenswert ist, dass die jüngsten Rekordhöhen von Bitcoin mit einem relativ geringen Interesse von privaten Anlegern einhergehen. So gibt es sehr wenig Aktivität in Google-Suchanfragen nach ‚Bitcoin‘.

Am Montag erreichte der BTC-Kurs ein Rekordhoch von über 123.000. Gestern fiel der Kurs schnell unter 116.000 Dollar. Mittlerweile ist die digitale Währung wieder 119.000 Dollar wert.

ETFs nehmen dominante Rolle ein

Ein wichtiger Treiber hinter dem aktuellen Aufschwung ist der Zufluss in amerikanische Bitcoin-ETFs. „Diese ETFs haben in der ersten Hälfte des Jahres bereits ein Vielfaches der Menge an BTC absorbiert, die im gesamten Jahr 2025 abgebaut werden wird“, stellt Mena fest. Allein in den letzten 9 Handelstagen haben die Fonds 4,4 Milliarden Dollar erhalten. Darüber hinaus kaufen Unternehmen mit großen Reserven stillschweigend dazu.

Obwohl die Aussichten positiv sind, warnt Mena vor möglichem Gegenwind. Eine strengere Durchsetzung von Trumps Importzöllen oder verzögerte Zinssenkungen durch die US-Zentralbank könnten immer noch Druck auf risikobehaftete Vermögenswerte ausüben. Dennoch erwartet 21Shares keine langfristigen Korrekturen mehr:

„Sobald der Sommer vorbei ist und die Liquidität zurückkehrt, erwarten wir, dass die Aufwärtsdynamik sich fortsetzt. Was wirklich bemerkenswert ist, ist, dass Bitcoin neue Rekordhöhen während des am wenigsten liquiden und saisonal schwächsten Teils des Jahres erreicht.“

Laut CoinGlass beträgt die durchschnittliche Rendite im Q3 seit 2013 nur 6,32 Prozent. Dennoch scheint dieser Zyklus diesen Trend zu durchbrechen.

„Der Sommer ist traditionell eine Zeit des Stillstands: Händler sind im Urlaub, Volumina trocknen aus, und Kursbewegungen flachen ab. Aber dieser Zyklus durchbricht die Norm.“

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